David Steindl-Rast beleuchtet das Thema Credo in seinen Vorträgen in Wien, München und Freiburg immer wieder auf eine neue Weise, wobei die Fragerunden auch weitere Aspekte zum Dialog bieten. Es lohnt sich, diese Möglichkeiten der Vertiefung in dieses zentrale Thema zu nutzen.
Bearbeitung der Originalaufnahmen und in Themen zusammengefasst: Hans Businger
27. Oktober 2010 ©BibliothekDSR
David Steindl-Rast im Kardinal König Haus, Wien (AT).
Vortrag in folgende Themen zusammengefasst (Mitschrift)
(00:00) Der Vortrag in Wien folgt wie die Vorträge in Freiburg i. Br. und München in drei Teilen drei Fragen: (05:46) 1) Was meinen wir mit dem e i n e n Glauben, der alle verbindet? / (07:33) mit dem Satz ‹ES gibt mich› zu drei Aspekten des Geheimnisses und (12:46) die dreifache Antwort des einen allgemeinmenschlichen Glaubens: Sich verlassen auf die Verlässlichkeit des Urgrundes, (13:58) ehrfürchtige Begegnung mit andern und dem großen Du, (16:42) mit dankbar leben / (19:03) 2) Wer sind a l l e? / (21:18) 3) Wie können wir die Verbundenheit erfahren, pflegen und vertiefen? Furchtlose Begegnung mit andern / (24:13) Stille zulassen / (25:22) Verständnis für dichterische Sprache: ‹Es gibt mich›, ein Schöpfungsmythos, (27:54) ‹Du Dunkelheit aus der ich stamme› (Rilke, Das Stunden-Buch), (29:46) ‹Aller Dinge Grund und Leben› (Gerhard Tersteegen), (30:54) ‹Gescheckte Schönheit› (Gerald Manley Hopkins), (34:15) ‹Der römische Brunnen› (C. F. Meyer) / (35:08) Dankbares Leben ‒ Leben im Jetzt und im Selbst / (42:35) Unsere Religion neu durchdenken mit ‹ES› ‹gibt› ‹mich›: Dreifaltigkeit, (45:19) Dankbarkeit, Gottesbild und (47:27) Schweigen, Wort, Verstehen in den Weltreligionen / (51:12) Reigentanz der Traditionen in der Außen- und Innenperspektive
Fragerunde in folgende Themen zusammengefasst:
(00:00) Endlich ein Buch zum Credo, das den Inhalt aus allgemeinmenschlichem religiösen Bewusstsein heraus entwickelt! / (01:24) Die Bedeutung von ‚katholisch‘ / (02:24) Institutionen müssen sich immer wieder auf ihre ursprüngliche Aufgabe besinnen / (03:47) Intuition – ja, und immer wieder vergleichen mit Anderen / (04:37) Nehmen und Geben wie einatmen und ausatmen / (06:39) ‚Alles ist Illusion‘– Wenn Glaubenssätze missverständlich werden / (09:29) ‚Verstehen‘ im Hinduismus mit Blick auf ‚Ich und der Vater sind eins‘ und einfache Übung mit einer Blume / (12:32) Urglauben und Vergleich von Sprache und Sprachvermögen / (14:41) Urglaube und ‚Unruhig ist unser Herz‘ (Augustinus) / (16:00) Der Urgrund im Bild von Welle und Meer und die persönliche Beziehung zu ihm / (20:00) ‚Herr, ich bin nicht würdig‘ verpflichtend verstehen / (23:44) Dankbar sein, heißt im Jetzt sein – im Selbst sein (Eckhart Tolle) / (25:33) Ich und Selbst – Vergleich mit Stand- und Spielbein bei klassischen Statuen / (26:33) Sich erinnern, gleich zu Beginn! / (30:38) Gewalt im Islam – Muslime persönlich kennenlernen! / (32:40) Unser Beitrag, das Verständnis unter den Religionen zu fördern / (34:45) Bereitschaft, etwas zu tun, verändert bereits die Situation / (35:13) Dankbarkeit ist schöpferisch – in jeder Situation dankbar sein /
(37:02) Mut und Tapferkeit sind ansteckend! / (38:01) Worte des Dankes
21. Oktober 2010 ©BibliothekDSR
David Steindl-Rast in der Kath. Akademie Bayern , Kardinal Wendel Haus, München (DE).
Vortrag in folgende Themen zusammengefasst
(00:00) Bruder David zur Entstehung seines Buches ‹Credo, ein Glaube der alle verbindet›: seine Begegnung mit S.H. dem Dalai Lama 2007 im Stift Melk (AT) und die Wahl des Themas: das Apostolische Glaubensbekenntnis [Leseprobe S. 16f..] ‒ das Thema des Abends: E i n Glaube, der die vielen Ausformungen des Glaubens verbindet, ‹ein allgemein menschlicher Urglaube, den jeder von uns nachvollziehen kann und muss›.
(03:46) Unsere drei Fragen: 1) Was heißt glauben? ‒ 2) Wer sind alle? ‒ 3) Wie können wir die Verbundenheit erfahren und vertiefen? / (04:26) ‹Dieses Buch nimmt das persönliche religiöse Erleben auf ganz neue Weise ernst› (S. 14) ‒ mitdenken und mehr als mitdenken: mitnachdenken in einem doppelten Sinn: ‹der Sprache nachdenken› (Martin Heidegger) und ‹Ihrer eigenen Erfahrung nachdenken› / (05:46) Unterschied von glauben und für-wahr-halten ‒ Das Wort ‹Credo› vom lat. ‹Cor do / dare›: ‹Ich schenke mein Herz, ich verpflichte mich› / (07:51) Der Schlüsselsatz ‹ES gibt mich›: Wie das ES auf einen unergründlichen Urgrund verweist, ‹auf den wir uns entweder verlassen müssen, oder wir sind völlig desorientiert und das Leben hat keinen Sinn› / (10:39) ‹Unruhig ist unser Herz …› (Augustinus): Gott, ‹Zielpunkt der abgrundtiefen, unaustilgbaren Sehnsucht des menschlichen Herzens› (S. 26) ‒ ‹unergründlich›: die Grenze der Wissenschaft / (14:13) ‹ES gibt m i c h› als Teil einer unermesslichen Vielfalt und unsere Beziehung zum ES als dem großen Du: ‹Ich bin durch Dich so ich› (E. E. Cummings) / (17:59) ‹ES g i b t mich›: die biologischen Vorgänge in unserem Körper: Habe ich das Leben, oder hat das Leben mich? ‒ alles, was es gibt, hängt zusammen: uns auf diese unerschöpfliche Lebendigkeit verlassen, aber wir können das Ja auch verweigern / (20:28) Résumé zur Frage 1): Urglaube ist das sich Verlassen auf die Verlässlichkeit des ES, das alles gibt ‒, die ehrfürchtige Beziehung zu jedem Du und zum letzten Du, und uns dankbar erweisen dafür, dass ES uns g i b t ‒ dankbares Leben: eine Form des Urglaubens
(22:04) zur Frage 2): Verbundenheit mit allen Menschen, Tieren, Pflanzen, mit dem ganzen Kosmos, auch mit allen Religionen im religiösen Glauben
(24:41) zur Frage 3) vier Vorschläge: 1. Furchtlos umgehen mit allen andern: Fürchte dich nicht! / (28:08) 2. Verständnis für dichterische Sprache erwerben: / (30:00) Der Schlüsselsatz ‹Es gibt mich› im Kontext von Schöpfungsmythen ‒ ein Schöpfungsmythos der Apachen / (35:54) 3. Dankbare Haltung dem Leben gegenüber versetzt uns in das Jetzt und in das eine Selbst, unsere gemeinsame Identität / (40:09) Einführung in die Praxis dankbaren Lebens / (44:17) 4. Unsere eigene Religion neu durchdenken: ‹ES gibt mich› enthält das Mysterium der Hl. Dreifaltigkeit ‒ Bruder David setzt Vater, Sohn und Hl. Geist in Beziehung zum Schweigen im Buddhismus, (47:32) zum Wort ‹Amen› in den Amen-Traditionen (Judentum, Christentum, Islam) und (48:58) zum Verstehen im Hinduismus / (50:49) Innenschau des christlichen Zentralmysteriums in den großen Weltreligionen im Bild des Reigentanzes der Dreifaltigkeit
Fragerunde in folgende Themen zusammengefasst:
(00:00) ‚This is it‘ in den Religionen / (01:26) ‚Das ist mir zu wenig!‘ / (03:49) Urgrund – väterlich und mütterlich / (05:47) ‚Verstehen‘ und Hinduismus / (08:23) Woher wir kommen, wohin wir gehen / (09:43) Zugeben, wir wissen sehr wenig / (11:39) Dankbarkeit in schwerem Schicksalsschlag /
(13:39) Theologie wird Theopoesie / (16:53) Ich und Selbst – unser Denken, unsere Rolle / (20:55) Christus in uns - Panentheismus / (22:48) ‚All is always now‘ (T.S. Eliot) / (25:59) Geheimnis und doch darüber reden / (27:29) Poesie – ‚Da gibt es kein Richtig!‘ / (31:06) Reigentanz der Religionen in Marktoberdorf (Allgäu) / (33:30) ‚Wenn es nur einmal so ganz stille wäre‘ (Rilke)
20. Oktober 2010 ©BibliothekDSR
David Steindl-Rast in der Evangelischen Ludwigskirche, Freiburg (DE).
Vortrag in folgende Themen zusammengefasst (Mitschrift):
(00:00) Dr. Norbert Schwab leitet den Abend ein / (05:39) Bruder David ladet die Anwesenden ein zum Mitdenken und Mitnachdenken ‒ ‹der Sprache nachdenken› (Martin Heidegger) / (09:46) ‹Was verstehen wir unter einem Glauben, der a l l e verbindet›? ‒ Unterschied von glauben und für-wahr-halten ‒ Das Wort ‹Credo› vom lat. ‹Cor do / dare›: ‹Ich schenke mein Herz, ich verpflichte mich› / (11:53) der Glaube, der alle verbindet im interreligiösen Gespräch / (14:14) mit Glaubenssätzen jeder Religion zum menschlichen Urglauben finden ‒ mit drei Grundfragen von unserer eigenen Erfahrung ausgehen / (18:06) Die Antwort gläubigen Vertrauens ‒ der Glaube ist ein Akt / (21:04) ‹Es gibt mich›: Was ist dieses ES, das mich gibt? Jesus begründet unsere persönliche Beziehung zur mütterlichen Wirklichkeit dieses Urgrundes / (25:31) Glauben heißt, uns verlassen auf die Verlässlichkeit des Urgrundes ‒ ehrfürchtige Begegnung mit allem, was es gibt ‒ dynamische Dankbarkeit: ‹Dank werden› / (28:40) Der religiöse Glaube, Religiosität im Unterschied zu den Religionen / (31:12) Furchtlos umgehen mit andern / (33:11) Sensibilität für poetische Ausdrucksformen ‒ ‹Unruhig ist unser Herz …› (Augustinus): Gott, ‹Zielpunkt der abgrundtiefen, unaustilgbaren Sehnsucht des menschlichen Herzens› / (36:57) Dankbare Haltung dem Leben gegenüber versetzt uns in das Jetzt und in das eine Selbst, unsere gemeinsame Identität / (41:30) das Credo [Leseprobe S. 16f.f.], das Glaubensbekenntnis der Täuflinge vor ihrer Taufe ‹im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes› und das dreifaltige Geheimnis des unergründlichen Urgrundes, der unbegreiflichen Vielfalt und der unerschöpflichen Lebendigkeit / (43:41) Schweigen ‒ Wort ‒ Verstehen durch Tun: unterschiedliche Betonung im Buddhismus, in den Amen-Traditionen (Judentum, Christentum, Islam) und im Hinduismus ‒ das Wort Amen vom hebr. Amunah: die Verlässlichkeit / (47:32) Der Satz ‹Es gibt das›, ein Schlüssel zum Verständnis der Weltreligionen ‒ der Reigentanz der Dreifaltigkeit im Raum der Weltreligionen
Fragerunde in folgende Themen zusammengefasst:
(00:00) Dankbares Leben ist für jede Religion zentral / (00:52) ‚Unter allen Umständen seid dankbar!‘ (Thess 5,18) / (02:49) Dankbar sein im Unglück / (05:29) Gnade im Bild des Flusses Jordan / (07:18) Gnade – Segen – Blutstrom / (08:24) Empfangen – weiterschenken – die Stille / (09:13) ‚Wenn es nur einmal so ganz stille wäre (Rilke) / (10:46) Begegnung mit dem ‚Mehr und immer mehr’ (Dorothee Sölle) als Urgrund – Fülle – Dynamik des Lebens / (12:27) Wir sind völlig eingebettet in Gott (Thomas Merton) / (13:39) Der dreifaltige Gott – ein Kreislauf von Beziehungen / (15:51) Der Panentheismus lässt Raum für Beziehung / (16:41) Jesus durchbrach die damalige religiöse und gesellschaftliche Ordnung / (18:31) Wieder zurückkommen auf den Ursprung – ‚Pharisäer und Zöllner‘ / (21:22) Wie Br. David die Bibel versteht / (23:20) Die Struktur des Credo sagt Entscheidendes über den Inhalt / (24:12) Jungfräulich empfangen und unter Pontius Pilatus gelitten – Mystik und politisches Engagement / (25:23) Die jungfräuliche Seele – wir alle – trifft auf ‚Pontius Pilatus‘ / (26:55) ‚Sünde’ und was Jesus lehrt / (28:05) Institutionen hinterfragen – ‚das Syndrom der rostigen Rohre‘ / (30:39) Frühe christliche Mantren / (32:05) Mantren dienen dem Überstieg / (33:39) Die unerschöpfliche Christuswirklichkeit und Jesus, der Bezugspunkt