Text, Film und Audios von Br. David Steindl-Rast OSB

kreuz b kraehmer titelCopyright © - Georg Stahl

«Augen ‒ was für ein staunenswertes Ergebnis der Evolution! Welch erschütterndes Ereignis ist ihre einmalige Entstehung, wie verblüffend ihre mehrmalige! Die Vielfalt von Augen in der Natur: welch Zeugnis unerschöpflicher Kreativität!

Was für ein einzigartiges Geschenk ist mein eigenes Augenlicht. Alle paar Sekunden erblindet ein Mensch irgendwo, meist in armutsgeprägten Ländern, an Augenkrankheiten, die durch einfache Mittel vermeidbar oder heilbar wären. Neun von zehn Menschen, die blind sind, müssten es nicht sein. Beim Augenaufschlagen am Morgen schon will ich daran denken. Unermüdlich will ich Elend bekämpfen.

Wie könnte ich sonst anderen überhaupt noch in die Augen schauen? Wie könnte ich Augenblick für Augenblick Auge in Auge mit Dir stehen?

‹Denn bei Dir ist die Quelle des Lebens, in Deinem Licht schauen wir das Licht.›[1] Amen»[2]

Der kürzeste Weg von unseren Sinnen zum Sinn führt wohl über die Dankbarkeit.

Unsere Sinne führen uns hinaus in die Vielfältigkeit, weiter und weiter. Es ist ein wundervolles Abenteuer.

Aber wir können uns in der Vielfalt verlieren, wenn wir nicht jene heilige Einfalt finden, die uns tiefer und tiefer führt und alles zusammenhält.

Dazu verhilft uns die Dankbarkeit. Die Einfalt der Dankbarkeit ist ganz und gar nicht einfältig, im Sinne von Beschränktheit.

Sie ist mit Arglosigkeit verwandt, mit Ehrfurcht und mit Weisheit.

Weil sie arglos ist, geht sie heil durch den Dornwald argwöhnischen Misstrauens.

Arglos erkennt die Dankbarkeit jeden Augenblick mit allem, was er enthält, als Geschenk.

In Ehrfurcht anerkennt sie in (und zugleich jenseits von) allen Gaben den Geber. Preisend bekennt sie, dass alles Gnade ist.

Ergriffen von dieser Einsicht, führt die Dankbarkeit zu jener Weisheit, von der der Heilige Bernhard sagt:

«Begriffe machen wissend; Ergriffenheit macht weise.»

In Dankbarkeit können wir vom Erkennen der Gabe zum Anerkennen des Gebers und von da zum preisenden Bekennen der Gnade fortschreiten und so durch unsere Sinne Sinn finden.

So reift unser Schauen: von einem Frühling, in dem wir arglos die Gabe als Gabe erkennen, zu einem Sommer, in dem wir den Geber ehrfürchtig anerkennen, und endlich zu einem Herbst, in dem wir die Gnade preisend bekennen.

In dieser Ernte weiser Preisung findet alles erst seinen Sinn.

Denn jede Gabe findet ihre Vollendung erst, wenn sie dankbar empfangen wird. Dann erst schließt sich sinnvoll der Kreis.

In Dankbarkeit ausgereiftes Schauen ist schöpferisch: Es gibt dem, was die Sinne empfangen, erst seinen Sinn.

Alle unsere Sinne können und sollen so bräutlich werden, indem sie die Jahreszeiten der Dankbarkeit durchlaufen.[3]

Da neigt sich die Stunde und rührt mich an
mit klarem, metallenem Schlag:
mir zittern die Sinne. Ich fühle: ich kann -
und ich fasse den plastischen Tag.

Nichts war noch vollendet, eh ich es erschaut,
ein jedes Werden stand still.
Meine Blicke sind reif, und wie eine Braut
kommt jedem das Ding, das er will.

Nichts ist mir zu klein, und ich lieb es trotzdem
und mal es auf Goldgrund und groß
und halte es hoch, und ich weiß nicht wem
löst es die Seele los ...

Rilke, Das Stunden-Buch

Das «Stop» ‒ der Bruchteil eines Augenblickes, in dem wir innehalten ‒ genügte, um unser Schauen ‹reifen› zu lassen, und jetzt kann wahr werden, was unser Dichter in eines seiner schönsten Bilder fasst:

Meine Blicke sind reif, und wie eine Braut
kommt jedem das Ding, das er will.

Alles, dessen wir innewerden, kommt wie eine Braut auf uns zu. Und wie begegnen wir diesem bräutlichen Entgegenkommen des Lebens?

Meist wird uns gar nicht bewusst, wie unsanft, ungeduldig, ja geradezu unverschämt und gewalttätig wir alles, was uns unter die Augen kommt, an uns reißen, einfach durch die Härte, mit der wir es anblicken.

Wir können jedoch lernen, mit sanften Blicken alles, was wir sehen, zu umarmen, wie ein Bräutigam die Braut umarmt ‒ und sich von ihr umarmen lässt.

Dann werden wir die Gelegenheit, nach der wir mit unsrem «Look» Ausschau halten, nicht in erster Linie als Möglichkeit verstehen, alles, was das Leben uns in diesem Augenblick schenkt, auszunutzen.

Es würde uns vielmehr darum gehen, es auszukosten.

Hier stoßen wir wieder auf eine oft übersehene Unterscheidung, die im abendländischen Denken unter dem lateinischen Begriffspaar «uti» (nutzen) und «frui» (auskosten) schon lange eine wichtige Rolle spielt.

Wenn wir lernen, diese beiden Lebenshaltungen ‒ denn das sind sie letztlich ‒ zu unterscheiden und zugleich zu verbinden, dann kann unser «Look», unser Innewerden, sich zu einem wahren Fest entfalten: zur Feier des Lebens.

Nicht nur unsre Augen können diese Haltung erlernen. Das «Look» hier nur aufs Schauen zu beschränken, wäre ein Missverständnis. Jeder unsrer Sinne kann aus verschlafener Stumpfheit aufwachen und sich an dem Reichtum freuen, den das Leben festlich vor uns ausbreitet.[4]

Das Menschenherz ist das Organ der Sinnfindung. Mit dem Herzen horchen wir.

Mit dem Herzen können wir aber auch schauen.

Mit dem Herzen können wir wie Spürhunde Wind bekommen und einer Fährte folgen; können im Dunkeln tasten; können dankbar kosten vom Festmahl, das uns bereitet ist.

Das Herz ist wahrhaft Kreuzweg all unserer Sinne.

Am geläufigsten sind uns die Redewendungen, in denen dem Herzen ein inneres Schauen zugeschrieben wird.

Wir sprechen z. B. von den Augen des Glaubens, die doch nur Augen des Herzens sein können.

Sie schauen durch alle Äußerlichkeiten hindurch auf das Wesentliche.

Sie sehen, wie im Unscheinbarsten das Leuchten göttlicher Herrlichkeit aufstrahlt.

Sie erkennen im tiefsten Grund aller Dinge eine Treue, der wir vertrauen dürfen.

Wir sprechen auch von den Augen der Hoffnung, die noch größere Sehkraft besitzen. Sie sehen selbst in der Finsternis der Gottesferne Gottes Gegenwart.

In der Liebe geht das Herz aber noch über den Glauben und die Hoffnung hinaus. Die Augen der Liebe sehen, was es noch gar nicht gibt, weil das Schauen des Herzens ein schöpferisches Schauen ist. Wir meinen, die Liebe sei blind. Aber sie drückt nur ein Auge zu, dem Kind zuliebe, wie eine Mutter. Mütter übersehen gern vieles, um des Einen willen, das noch seine Möglichkeit ist.

Und wer so angeschaut wird, der wächst in diese Möglichkeit hinein. Das Herz hat die Augen einer Mutter.

Gerade deshalb aber hat das Herz auch jungfräuliche Augen.

Es ist noch offen für unbegrenzte Möglichkeiten.

Nur die Augen der Jungfrau können das Einhorn sehen, «das Tier, das es nicht gibt», wie die Gobelinstickerinnen in Rilkes Sonett.

O dieses Tier, das es nicht giebt.
Sie wusstens nicht und habens jeden Falls
‒ sein Wandeln, seine Haltung, seinen Hals,
bis in des stillen Blickes Licht ‒ geliebt.

Zwar w a r es nicht, Doch weil sie’s liebten, ward
ein reines Tier. Sie ließen immer Raum.
Und in dem Raume, klar und ausgespart,
erhob es leicht sein Haupt und brauchte kaum

zu sein. Sie nährten es mit keinem Korn,
nur immer mit der Möglichkeit, es sei.
Und die gab solche Stärke an das Tier,

dass es aus sich ein Stirnhorn trieb. Ein Horn.
Zu einer Jungfrau kam es weiß herbei ‒
und war im Silber-Spiegel und in ihr.

Rilke, Sonette an Orpheus 2. Teil, IV

So schöpferisches Schauen ist Vollendung, nicht Anfängerübung. Wir dürfen nicht erwarten, das Einhorn zu sehen, wenn wir uns nicht einmal einen Laufkäfer gründlich anschauen, der uns über den Weg läuft. Das Schillern seines Panzers hatte ich schon lange bewundert. Aber erst eine Bemerkung von C. S. Lewis hat mir die Augen geöffnet für das irgendwie Altmodisch-Komische dieses langbeinigen Geschöpfes, das alle beweglichen Bestandteile außen hat, wie eine Eisenbahnlokomotive aus dem vorigen Jahrhundert.

Aber, um so etwas zu bemerken, müssen wir uns Zeit lassen.

Es genügt nicht, dem kaum Beachteten schnell eine Bezeichnung zu geben, es sozusagen mit einer Inventarnummer abzufertigen.

Wir müssen anschauen, was uns unterkommt.

Die Sinnschau des Herzens beginnt mit dem genauen Hinschauen der Augen.[5]

Mögest du die kleinen Wegweiser des Tages
nicht übersehen:
den Tau auf den Grasspitzen,
den Sonnenschein auf deiner Tür,
die Regentropfen im Blumenbeet,
das behagliche Buckeln der Katze,
das Wiederkäuen der Kuh,
das Lachen aus Kinderkehlen,
die schwielige Hand des Nachbarn,
der dir einen Gruß über die Hecke schickt.
Möge dein Tag durch viele kleine Dinge
groß werden.
[6]

[Die Quellenangaben zum obigen Text in Anm. 2-6]

[Ergänzend:

1. Film Wir sind daheim in dieser Welt (1975) und Transkription:

(18:34) «Der Gesichtssinn ist für die meisten Menschen der am weitesten entwickelte Sinn unserer Sinne. Aber dass jemand ein visueller Typ ist, heißt noch nicht, dass man wirklich gelernt hat mit dem Herzen zu schauen.

Das Wesentliche am mit dem Herzen schauen ist das Staunen: staunen können, so wie Kinder noch staunen können mit ihrer Unbefangenheit. Oder wie Künstler staunend auf die Welt schauen und so die Überraschung geradezu herausfordern. Oder wie Mütter auf ihre Kinder schauen. So sollten wir eigentlich auf alles schauen: auf andere Menschen, auf Tiere, Pflanzen, auf die ganze Welt, mit mütterlichen Augen, die sagen: Überrasch mich! Und so schaffen wir dann einen Raum, in den die Welt hineinwachsen kann, in den auch andere Menschen hineinwachsen können. Wenn wir mit Augen schauen, die ohne Worte sagen: ‹Überrasche mich!›, dann werden wir wirklich unsere Überraschungen erleben.

(19:45) Erst wenn wir Blinde sehen, die uns in ihrer Sensitivität auf dem Gebiet anderer Sinne soviel zu lehren haben, erst dann wird es uns so richtig bewusst, was wir an unserem Gesichtssinn eigentlich haben, was für ein Schatz, was für eine Gabe das ist und mit welcher Dankbarkeit wir damit durchs Leben gehen sollen.

(20:33) In dem lebendig werden, von dem wir hier sprechen, kommt viel darauf an, das Kind in uns zu ermutigen. In jedem von uns lebt dieses Kind und unsere Kindheit ist nicht lang genug, um das vielversprechende Kind wirklich zur vollen Entwicklung kommen zu lassen. Ein ganzes Leben reicht kaum dazu aus. Unsere große Aufgabe ist, Kind zu werden. Nicht kindisch, sondern kindlich. In der ganzen Frische kindlicher Begegnung mit der Welt.

(21:50) Als Kinder hatten wir ein Spielzeug, das Kaleidoskop hieß, diese Röhre, in der verschiedene kleine Glasscherben sich herumbewegten zwischen Spiegeln und immer neue Muster ergaben. Das war schon eine große Überraschung, immer wieder neue Muster zu sehen. Aber heutzutage gibt es eine neue Art von Kaleidoskop, in dem drei Spiegel auf die Wirklichkeit hinzielen und man die verschiedenen Dinge im Raum immer wieder neu gespiegelt sieht. Mir kommt es vor, dass wir uns so ein Kaleidoskop in unser Auge einbauen müssten, um immer wieder überrascht zu werden von der Wirklichkeit, die wir rund um uns sehen. Wir müssten lernen, die Wirklichkeit immer wieder mit neuen Augen zu sehen, mit den Augen eines Kindes.

(23:12) Was es uns so schwer macht, mit kindlicher Frische und Unvoreingenommenheit unsere Welt zu sehen, ist Übersättigung und Gewöhnung. Wir müssten eben lernen, mit ganz frischen Augen wieder zu schauen.

Jede Landschaft hat ihre eigenen besonderen, ganz unverwechselbaren sinnlichen Reize. Wir denken zum Beispiel an eine Berglandschaft. Oder ein Vergleich dazu zur Tiefebene. Wir denken ans Meer, an einen Fluss, aber auch die Stadt: Die Stadt hat einen ganz besonderen Appell an unsere Sinne. Sie überstürzt uns geradezu mit Formen und Farben und Geräuschen, die auf uns einstürzen. Auch die Stadt will etwas zu uns sagen, wenn wir uns nur mit allen Sinnen dafür öffnen.»

2. Audios

2.1. Lebendige Spiritualität (2015)
Wort:
(15:33) Rilke im ‹Schmargendorfer Tagebuch› (1898) über die Sinnlichkeit und unsere fünf Sinne – Unsere fünf Sinne und Arjuna (Bhagavad Gita) – ‹Ich lerne sehen› … (‹Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge›) / (20:08) ‹Der Panther› (Rilke,
Einsichten aus Rilkes Dichtung, Teil II, 127) – ‹Archaïscher Torso Apollos› (Rilke, Einsichten aus Rilkes Dichtung, Teil I, 38-40) / (28:29) ‹In deinem Lichte sehen wir das Licht› (Psalm 36,10) – ‹Selig, die reinen Herzens sind› (Mt 5,8) – ‹Hast du deine Schwester gesehen, hast du deinen Bruder gesehen: du hast deinen Gott gesehen› – Schauen und lächeln:

Rilke aus Gesprächen und hinter ihnen: (Sinnlichkeit. Zufall. Vergessen.) (‹Schmargendorfer Tagebuch›):

«Dass die Sinnlichkeit nicht eine heimliche Flamme, die immer an der gleichen Stelle ausbricht, sei ‒ das sei unser Stolz und unsere Stärke. Wir wollen, sie soll eine fröhliche Fackel werden, die wir lachend hinter alle Transparente unseres Wesens halten.»

Rilke zu Beginn seines Romans ‹Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge›:

«Ich lerne sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht an der Stelle stehen, wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wusste. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht.»

«Habe ich es schon gesagt? Ich lerne sehen. Ja, ich fange an. Es geht noch schlecht. Aber ich will meine Zeit ausnutzen. Dass es mir zum Beispiel niemals zum Bewusstsein gekommen ist, wieviel Gesichter es gibt. Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.»

2.2. Dem Welthaushalt freudig dienen – Spiritualität 2011
Sehen lernen:
(00:00) Mit dem Auge des Glaubens schauen heißt, sich auf das Leben verlassen (04:12) Hinweis auf
Teilhard de Chardin / (43:48) ‹Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt› (Goethe) / (48:22) Hellsichtig sein, feinfühlig, sensibel: Sehen lernen Schritt für Schritt / (56:47) Lernen, erleben, erfühlen, mit den Augen des Glaubens zu schauen, sich zu sammeln, langsamer zu werden / (01:02:35) Mit den Augen des Herzens sehen, was die Augen nicht sehen können: ‹Hast du deine Schwester gesehen, hast du deinen Bruder gesehen, dann hast du deinen Gott gesehen› ‒ Einander wie mit den Augen einer Mutter anschauen: ‹Das kannst du doch› schafft Raum, in den wir hineinwachsen können ‒ Sich an Träume erinnern

(01:08:27) Musik (Hannelore und Bruder Thomas) ‒ Einsichten, Fragen der Anwesenden:
(01:11:10) Augen und Ohren ‒ sehen und hören / (01:14:07) Das Kind werden, das wir sind / (01:15:11) Der Discipulus, der Schüler in der Pupille des Lehrers ‒ benediktinische Disziplin / (01:16:49) Sich in die Augen schauen ‒ ‹Was bedeutet zähmen›? Von Antoine de Saint-Exupéry lernen / (01:20:07) Virtuelle Kontakte / (01:24:43) Ich und Selbst ‒ Schauen und Einsicht: die göttliche Wirklichkeit in uns / (01:27:17) ‹Wenn Gottes Auge alles sieht› / (01:28:52) ‹Augen, meine lieben Fensterlein› (Gottfried Keller)

(43:48) Johann Wolfgang Goethe: ‹Lynkeus der Türmer› (‹Faust: Der Tragödie zweiter Teil›):

«Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen,
Gefällt mir die Welt.
Ich blick in die Ferne,
Ich seh in der Näh
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.
So seh ich in allen
Die ewige Zier,
Und wie mir’s gefallen,
Gefall ich auch mir.
Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!»

(01:28:52) Gottfried Keller: ‹Abendlied›:

«Augen, meine lieben Fensterlein,
Gebt mir schon so lange holden Schein,
Lasset freundlich Bild um Bild herein:
Einmal werdet ihr verdunkelt sein!

Fallen einst die müden Lider zu,
Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh;
Tastend streift sie ab die Wanderschuh,
Legt sich auch in ihre finstre Truh.

Noch zwei Fünklein sieht sie glimmend stehn
Wie zwei Sternlein, innerlich zu sehn,
Bis sie schwanken und dann auch vergehn,
Wie von eines Falters Flügelwehn.

Doch noch wandl’ ich auf dem Abendfeld,
Nur dem sinkenden Gestirn gesellt;
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,
Von dem goldnen Überfluß der Welt!»

2.3. Mit allen Sinnen leben (1993)
Vortrag:
(24:35) Durch die Sinne zum Übersinnlichen: ‹Öffne deine Augen, neige dein Ohr› ‒ Gott spricht in jedem Augenblick

2.4. Die Wiedergeburt christlicher Mystik (1988)
Vortrag in Themen aufgeteilt:
Schauen, Ansehen, Einsehen]

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[1] Psalm 36,10

[2] Erwachende Worte (2023): ‹28 Augen›, 73

[3] Die Achtsamkeit des Herzens: ‹Die Dankbarkeit der fünf Sinne› (2021), 53, 59f.

[4] Orientierung finden (2021), 103f.

[5] Sinne und Sinnlichkeit im Buch Das spirituelle Lesebuch, hrsg. von Margrit und Rüdiger Dahlke (1996), 269-271; Quelle: Die Achtsamkeit des Herzens: ‹Der Dreischritt des horchenden Herzens› (2021), 36-39

[6] Geleitwort zum Buch von Angela Römer-Gerner: Möge deine Seele voll sein von Leben (2013), 6



Quellenangaben

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