Rundbriefe von Bruder David

rundbriefe br davidCopyright © - pixabay

VÖLLIG ÜBERWÄLTIGT VON DER FÜLLE VON GUTEN WÜNSCHEN ZU MEINEM GEBURTSTAG, BIN ICH NICHT IM STANDE, AUCH DEN NAHESTEHENDSTEN UNTER EUCH EINZELN ZU DANKEN. VERZEIHT ALSO BITTE, DASS ICH EUCH ALLEN GEMEINSAM SCHREIBE UND WISST EUCH GANZ PERSÖNLICH GEMEINT. (2024)

Osterbrief 2024

foto osterbrief 2024
«Naturgesetz» sagt sich zwar leicht
doch ob das zur Erklärung reicht?
Schwarzerde wird zu gelbem Krokus.
Ist das nicht reinster Hokuspokus?

Diese Zeilen von Piet Hein weisen darauf hin, warum so viele verschiedene Traditionen um diese
Jahreszeit Feste feiern, bei denen sie knien und bewundern: aus reinem Staunen. Selbst jene Menschen,
die mit keiner religiösen Tradition verbunden sind, kennen dieses Staunen.
Es ist ja eine Grundhaltung jener Religiosität, die allen Menschen angeboren ist.
Aus ihr entspringen alle Religionen, wie aus einer gemeinsamen Wurzel.

Beim Anblick der Krokusblüten in unserem äußeren Kreuzgang ist mir eingefallen, heuer meinen
Osterbrief an Euch, meine Lieben, mit diesem Bild zu beginnen. Ehrfürchtiges Staunen vor dem
Geheimnis des Lebens – ein Staunen, das uns immer wieder im Frühling überkommt – ist ja der erste
Schritt zum Lebensvertrauen. Der Lebenskraft, die vor unseren Augen solche Wunder schafft, wie schon
eine einzige Krokusblüte eines ist, dürfen wir doch wohl vertrauen.
Sie wirkt auch in uns Wunder.

Sind wir uns überhaupt der Wunder bewusst, die sich in unserem Körper ereignen? Jede
Sekunde bilden sich rund 2.5 Millionen roter Blutkörperchen und ebenso viele sterben. Und das ist nur
ein Beispiel. Was könnte es überhaupt bedeuten, dieser Lebenskraft nicht zu vertrauen?
Und was da in uns wirkt, das kann auch durch uns weiterwirken, wenn wir
mit Vertrauen in die Kraft des Lebens auf alles zugehen, was uns begegnet.

Die Finsternis, die uns auf allen Seiten umgibt, ist übergroß. Lebensvertrauen aber wird uns davor
bewahren, dass es auch innen in uns finster wird. Das Leben will immer mehr Lebendigkeit auf immer
höheren Ebenen und erreicht sein Ziel auf uns unvorstellbare Weise. Darauf dürfen wir vertrauen. Den
Mut, das Frühlingslicht des Lebensvertrauens in die Welt hineinzutragen, wünscht Euch


Euer Bruder David

 

Solchen Mut zeigt Ecosia, eine Suchmaschine, die Google komplett ersetzen kann und seine
Werbeeinnahmen nutzt, um im Schnitt alle 0.8 Sekunden einen Baum zu pflanzen:
https://www.ecosia.org/
Es ist leicht, Ecosia kostenlos zur eigenen Suchmaschine zu machen. So geht’s:
https://praxistipps.chip.de/ecosia-als-startseite-festlegen-so-gehts_114725




Osterbrief 2024 in Englisch sowie in Niederländisch 

+ Liebe Verwandte und Freunde,

weihnach 2023 1Das Schneelicht des Advent-Abends wird schon dämmrig. Die Meisen holen sich schnell noch ein paar Sonnenblumenkerne vom Futterhäuschen vor meinem Fenster. Vom Lehnsessel aus kann ich ihnen den ganzen Tag lang zuschauen – über den Computerrand hinaus. Wenn sie jetzt abends wegfliegen, wird es still. Ich aber schaue noch lange zu, wie es schneit und dunkel wird.

Heuer durfte ich wieder Bruder Thomas beim Schneiden von Kirschbaumzweigerln begleiten. Viele Jahre schon ist das unser kleines Ritual am Fest der Heiligen Barbara. Wir achten darauf, nicht mehr zu nehmen, als wir brauchen, und danken dann ehrfürchtig den alten Bäumen. Heuer waren unsere Barbarazweigerln ganz vereist und verschneit, aber sie sollten doch in Blüte stehen zu Weihnachten.

Ja Weihnachten – was für ein übergroßes Geschenk, noch einmal mithelfen zu dürfen, wenn Bruder Franziskus den Christbaum schmückt. «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit», beginnt es in mir zu singen … «die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud!» Ist das Sentimentalität? Keineswegs. Da geht es um etwas ganz anderes: um zutiefst menschliche Rührung. Da geht es um Ergriffenheit.

Als Georg Weissel dieses Adventslied schrieb war Krieg, der erste Krieg, der mit Feuerwaffen geführt wurde, der dreißigjährige Krieg, der jedem dritten Menschen in Mitteleuropa – Mann, Frau oder Kind – das Leben kosten sollte. Da wollte der Dichter Ergriffenheit wecken, das Gegenteil von Begreifen, von grobem Eingreifen in das Leben – die Haltung des vom Leben ergriffenen, zart handelnden Herzens.

Das brauchen auch wir in unserer Zeit. Ergriffenheit notwendig – überlebensnotwendig.

weihnacht 2023 2Darum wünsche ich Euch in diesen Tagen Augenblicke der Ergriffenheit vom großen Geheimnis des Lebens. Kerzen in der Dämmerung, Kindheitserinnerungen an fernes Glockenläuten (für mich ist es die alte „Pummerin“ vom Stephansdom in Wien). Lasst Euch ergreifen! Für Rührung und Ergriffenheit muss niemand sich schämen.

Tränen in denen Schmerz und Freude ineinanderfließen bereiten das Herz darauf vor, sich in aller Ausweglosigkeit vom Leben ergreifen und willig führen zu lassen. Das Leben kennt den Weg.

Mut zur Ergriffenheit wünsche ich Euch also von ganzem Herzen für diese weihnachtlichen Tage und für 2024.

Euer Bruder David


Und zur praktischen Umsetzung von Ergriffenheit im täglichen Leben empfehle ich von Rutger Bregman «IM GRUNDE GUT; Eine neue Geschichte der Menschheit».



Weihnachtsbotschaft 2023 in  Englisch  und in Niederländisch

+ Liebe Verwandte und Freunde,

weihnach 2023 1Das Schneelicht des Advent-Abends wird schon dämmrig. Die Meisen holen sich schnell noch ein paar Sonnenblumenkerne vom Futterhäuschen vor meinem Fenster. Vom Lehnsessel aus kann ich ihnen den ganzen Tag lang zuschauen – über den Computerrand hinaus. Wenn sie jetzt abends wegfliegen, wird es still. Ich aber schaue noch lange zu, wie es schneit und dunkel wird.

Heute durfte ich wieder Bruder Thomas beim Schneiden von Kirschbaumzweigerln begleiten. Viele Jahre schon ist das unser kleines Ritual am Fest der Heiligen Barbara. Wir achten darauf, nicht mehr zu nehmen, als wir brauchen, und danken dann ehrfürchtig den alten Bäumen. Heuer waren unsere Barbarazweigerln ganz vereist und verschneit, aber sie sollten doch in Blüte stehen zu Weihnachten.

Ja Weihnachten – was für ein übergroßes Geschenk, noch einmal mithelfen zu dürfen, wenn Bruder Franziskus den Christbaum schmückt. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, beginnt es in mir zu singen … „ die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud!“ Ist das Sentimentalität? Keineswegs. Da geht es um etwas ganz anderes: um zutiefst menschliche Rührung. Da geht es um Ergriffenheit.

Als Georg Weissel dieses Adventslied schrieb war Krieg, der erste Krieg, der mit Feuerwaffen geführt wurde, der dreißigjährige Krieg, der jedem dritten Menschen in Mitteleuropa – Mann, Frau oder Kind – das Leben kosten sollte. Da wollte der Dichter Ergriffenheit wecken, das Gegenteil von Begreifen, von grobem Eingreifen in das Leben – die Haltung des vom Leben ergriffenen, zart handelnden Herzens.

Das brauchen auch wir in unserer Zeit. Ergriffenheit notwendig – überlebensnotwendig.

Darum wünsche ich Euch in diesen Tagen Augenblicke der Ergriffenheit vom großen Geheimnis des Lebens. Kerzen in der Dämmerung, Kindheitserinnerungen an fernes Glockenläuten (für mich ist es die alte „Pummerin“ vom Stephansdom in Wien). Lasst Euch ergreifen! Für Rührung und Ergriffenheit muss niemand sich schämen.

Tränen in denen Schmerz und Freude ineinanderfließen bereiten das Herz darauf vor, sich in aller Ausweglosigkeit vom Leben ergreifen und willig führen zu lassen. Das Leben kennt den Weg.

Mut zur Ergriffenheit wünsche ich Euch also von ganzem Herzen für diese weihnachtlichen Tage und für 2024.

Euer Bruder David

Und zur praktischen Umsetzung von Ergriffenheit im täglichen Leben empfehle ich von Rutger Bregman «Im Grunde Gut; Eine neue Geschichte der Menschheit»

weihnacht 2023 2





Weihnachtsbotschaft 2023 in  Englisch

ostern 2023 1


+ MEINE LIEBEN ALLE,

WÄHREND DER GANZEN FASTENZEIT SINGEN WIR BEIM MONASTISCHEN STUNDENGEBET KEIN ALLELUJA. DIESER JUBELRUF KOMMT ERST IN DER OSTERNACHT WIEDER ZUM ERKLINGEN. KÜRZLICH ABER HAB ICH BEI NACHT IM TRAUM AUS VOLLER KEHLE ALLELUJA GESCHMETTERT. DAS ERINNERT MICH DARAN, DASS ES AN DER ZEIT IST, EUCH EINEN OSTERGRUSS ZU SCHICKEN.

OB’S FRÜHLING IST, WIE BEI EUCH, ODER HERBST, WIE HIER IN ARGENTINIEN, WAS MICH UM DIESE JAHRESZEIT FASZINIERT IST DER HIMMEL UND GANZ BESONDERS EIN HIMMEL MIT VOGELSCHWÄRMEN. WAS WIR DOCH ALLES LERNEN KÖNNEN VON DIESEN UNSEREN GEFIEDERTEN GESCHWISTERN. SCHON IHRE KOORDINATION BEIM BLITZSCHNELLEN SCHWENKEN BEWEIST, DASS SIE AUF IHRER BEWUSSTSEINSEBENE DAS BESITZEN, WAS WIR AUF DER UNSEREN «WIR-DENKEN» NENNEN. DABEI ABER HABEN SIE NICHTS VON DEM VERLOREN, WAS AUF UNSERER EBENE «ICH-DENKEN» HEISST.

WIE WICHTIG WÄRE ES FÜR UNS, OHNE UNSERE EIGENSTÄNDIGKEIT ZU VERLIEREN, BEI JEDER ENTSCHEIDUNG ZUALLERERST AN UNSRE GANZE MENSCHHEITSFAMILIE ZU DENKEN, SO SELBSTVERSTÄNDLICH WIE EINE MUTTER DIE GANZE FAMILIE MITDENKT, WENN SIE AN SICH SELBER DENKT.

JESUS HAT SO GEDACHT UND HAT EIN ZUSAMMENLEBEN GELEHRT, DAS ER «REICH GOTTES» NANNTE, DAS WIR ABER AUCH «GOTTESHAUSHALT» NENNEN KÖNNTEN, GEMEINSCHAFTSLEBEN, DAS DEM GEMEINSINN DER VÖGEL NÄHER STEHT, ALS DER GESELLSCHAFTSORDNUNG SEINER UND UNSERER ZEIT. ER SAGTE: «SCHAUT EUCH DIE VÖGEL DES HIMMELS AN» (MT. 6:26) UND BAUTE EINE AUF «WIR-DENKEN» GEGRÜNDETE GEMEINSCHAFT: DAS «REICH GOTTES». ES WAR, WIE WIR HEUTE SAGEN WÜRDEN, «DER NATUR NACHGEBILDET» – DER NATUR, IN DEREN INNERSTEM MYSTERIUM WIR «GOTT» BEGEGNEN. DAFÜR LEBTE UND DAFÜR MUSSTE ER STERBEN, DENN DIE MACHTPYRAMIDE DES «ICH-DENKENS» ERKANNTE, DASS SIE AN IHRER WURZEL BEDROHT WAR. NUR SOLCHE BEDROHUNG WURDE MIT KREUZIGUNG BESTRAFT. ALLE ABER, DIE BEREIT WAREN, «REICH GOTTES» ZU LEBEN, ERLÖSTE ER VOM TÖDLICHEN «ICH-DENKEN». DAS GENÜGT ALS ERKLÄRUNG FÜR DEN ZUSAMMENHANG ZWISCHEN JESU TOD UND ERLÖSUNG. ES ENTSPRICHT DEM HISTORISCHEN GESCHEHEN UND IST EINLEUCHTENDER ALS SPÄTERE INTERPRETATIONEN.

EINE KATASTROPHALE ENTWICKLUNG WAR ES, DASS DIE KIRCHE SCHON BALD VON DER NETZWERKSTRUKTUR DES «REICHES GOTTES» AUF DIE DER MACHTPYRAMIDE ROMS ZURÜCKFIEL. IN IHR ABER SPRANGEN IMMER WIEDER GRUPPEN AUF, DIE DAS URSPRÜNGLICHE IDEAL VERWIRKLICHTEN. EIN BEISPIEL SIND DIE ERSTEN JÜNGER DES HEILIGEN FRANZISKUS,
DER JA AUCH DIE VÖGEL LIEBTE. UND JEDE KLOSTERGEMEINSCHAFT IST EIN VERSUCH «REICH GOTTES» ZU LEBEN.

ÜBERALL IN DER WELT ENTSTEHEN HEUTE GRUPPEN, DIE OFT VOM «REICH GOTTES» KEINE AHNUNG HABEN, ABER ES DOCH VERWIRKLICHEN, INDEM SIE SICH VOM «ICH-DENKEN» ZUM «WIR-DENKEN» BEKEHREN UND FÜR IHR GEMEINSCHAFTSLEBEN VON DER NATUR LERNEN. IHRE EHRFURCHT VOR DER NATUR IST, OB SIE ES WISSEN ODER NICHT, EHRFURCHT VOR GOTT, DER UNS IM INNERSTEN MYSTERIUM DER NATUR BEGEGNET. NOCH IST ZEIT, DIESE KLEINEN NETZWERKE ZU EINEM WELTUMSPANNENDEN NETZWERK DES «WIR-DENKENS» ZU VERWEBEN. WENN UNS DAS GELINGT, DANN KANN DIE GANZE MENSCHHEITSFAMILIE EIN GEMEINSAMES ALLELUJA SINGEN.

DAS WÜNSCHT EUCH UND UNS ALLEN.
EUER BRUDER DAVID

 ostern 2021

 

Osterbrief 2023 ins Kroatische  übersetzt von Dubravka Papa

friedensbotschaft bild1

 

+ Liebe Schwestern und Brüder, die Ihr heute Abend gemeinsam im Kloster Gut Aich unserer Sehnsucht nach Frieden in der Welt Ausdruck gegeben habt,

konntet Ihr mich vielleicht aus großer Ferne mitsingen hören? Das war wohl nur für die Ohren des Herzens hörbar, aber ich bin heute wirklich mit Herz und Seele unter Euch. Es freut mich ja so sehr, dass diese Friedensfeier zustande kommen konnte. Der Heilige Benedikt und Sri Chinmoy sind beide ganz große Friedensboten. Sollten da nicht auch wir, die ihnen nachstreben, gemeinsam nach Frieden streben und das auch gemeinsam zum Ausdruck bringen?

Sankt Benedikt und Sri Chinmoy lehren einstimmig: «Nur wenn wir Frieden tief in uns selber haben, können wir hoffen, Frieden in die Welt tragen zu können». Unser Singen aber ist ein Ausdruck dieses inneren Friedens. Singen stärkt ihn zugleich und lässt ihn in die Welt hinausklingen. Und gemeinsames Singen ist gemeinsames Beten. Es heißt ja: «Wer singt, betet doppelt».

Möge die Freude unseres heutigen gemeinsamen Singens und Betens lange Zeit in unseren Herzen weiterschwingen. Dann werden wir glaubwürdige Friedensboten sein. Das wünsch ich uns allen von ganzem Herzen,

Euer Bruder David

friedensbotschaft bild 2

 


Botschaft von Bruder David, anlässlich des Friedenskonzerts  am 04.02.2023, gestaltet vom Sri Chinmoy Center Salzburg,
in Zusammenarbeit mit dem Kloster Gut Aich, Winkl (AT).

Herzliche Grüße an Euch, meine Lieben,

nachricht von br davidaus dem sommerlichen Salzkammergut. Da ich zurzeit E-Mail nicht beantworten kann, hab‘ ich Ingrid Oswald gebeten, Euch diesen Ausblick von meinem Fenster und einen kurzen Bericht zu schicken.

Meinen 96. Geburtstag durfte ich – mit guten Wünschen lieber Freunde aus nah‘ und ferne reich gesegnet – in Stille feiern. Zwei Tage später schiffte mein argentinischer Gastfreund Alberto Rizzo sich und mich auf eine Flusskreuzfahrt ein, um mich quer durch Europa ins Kloster Gut Aich heimzubringen.

Der Höhepunkt dieser unvergesslichen Reise war ein Besuch im Stift Melk an der Donau, wo mein lieber Freund und Ordensbruder Pater Martin Rotheneder unser Wiedersehen feierte, indem er auf der berühmten Orgel für mich improvisierte und alle 45 Register zu ziehen schien. Immer noch bin ich tief berührt von diesem Geschenk.

Leider erkrankte ich noch am selben Abend an Covid 19 und kam recht krank in Gut Aich an. Hier erst testete ich positiv, als die Symptome schon zurückgingen und ich mich, dank der liebevollen Pflege durch meine Mitbrüder, schon bald besser fühlte. Leider konnte ich allerdings nur via Skype an der Preisverleihung teilnehmen, die wenige Tage später stattfand.

Es wurde mir nämlich die große Ehre zuteil, von der Universität Salzburg den Theologischen Preis der Hochschulwochen für mein Lebenswerk verliehen zu bekommen. Hingewiesen wurde dabei auf mein «weltweites Wirken als interreligiöser Brückenbauer», welches «ein tieferes Verständnis sowohl anderer als auch eigener spiritueller Traditionen ermöglicht».

nachricht v bruder david 2Was mich besonders freut, ist, dass ich den mit dieser Ehrung verbundenen Geldpreis an die Seva Foundation weiterleiten durfte. Jetzt haben sich sogar noch Freunde mit Spenden zu meinen Ehren angeschlossen, so dass wir schon mehr als hundert blinden Kindern das Augenlicht wiederschenken konnten. Und es fließen immer noch Geschenke ein.

Die Freude darüber wird sicher viel zu meiner völligen Genesung beitragen. Auf ärztliche Anordnung hin, werde ich mir bis auf weiteres viel Ruhe gönnen und die meisten E-Mails Ingrid überlassen. Dabei bin ich nicht nur Ingrid dankbar für ihre getreue Hilfe, sondern Euch allen für Euer Verständnis. Unsere Herzensverbunden-
heit hängt ja nicht von Äußeren Zeichen ab.                                                                                      Mit Alberto Rizzo und Pater Martin Rotheneder OSB auf der Terrasse im Stift Melk

In Herz-zu-Herz Verbundenheit also,

Euer Bruder David

 

.......mit diesen Vergissmeinnicht-Sternchen. 

valentinstag

 

 





 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

+ Liebe Freunde,

weihnacht 2021Heuer bin ich schon früher als in anderen Jahren nach Argentinien geflogen, also werde ich Weihnachten mitten im Sommer feiern. Wie jedes Jahr, bin ich täglich von neuem ergriffen von den Adventsmelodien im monastischen Stundenbuch. Aber dann blicke ich auf und finde statt Tannenduft, Kerzenlicht und Schnee, den Pfirsichbaum vor meinem Fenster, dessen reifende Früchte wir mit fast hoffnungslosen Bemühungen und täglich neuen Einfällen respektvoll gegen die Papageienschwärme verteidigen müssen.

Weil mir also das gewohnte Drum und Dran dieser festlichen Zeit fehlt, muss ich mich auf das Wesentliche besinnen. Dabei fällt mir heuer etwas auf, was ich bisher vielleicht gar nicht zum Wesentlichen gezählt hätte: nämlich wie wichtig es uns ist, mit Freunden gemeinsam zu feiern, ja wie wesentlich Gemeinsamkeit und Feiern zusammengehören.
Auch wer alleine feiert, weiß sich anderen in Gemeinschaft verbunden. In Vereinzelung kann niemand feiern. Tisch und Altar werden erst durch die feiernde Gemeinschaft festlich. Darum ist für mich heuer Gemeinschaft das Schlüsselwort zum Verständnis dieser festlichen Jahreszeit.

Zugleich ist nichts dringender notwendig in unserer Zeit, als dass wir in allen Bereichen das verlorene Gemeinschaftsbewusstsein wieder aufbauen. Nur gemeinsam können wir die großen Aufgaben lösen die uns gestellt sind: Überbevölkerung, Umweltzerstörung, Klimawandel, Gesellschaftsspaltung, Korruption … Aber wie können wir als Einzelne damit beginnen? Eben beim Feiern.

bild 2 weihnacht 2022Euch, meine Freunde, bitte ich dringend, wenn ihr einander festlich zutrinkt, denkt ganz ausdrücklich auch an die Anderen, die Euch, wenn Ihr’s eingesteht, gleichgültig sind.
Schneidet heikle Themen an – mitten im festlichen Feiern. Etwa Migranten, Krieg, oder Hunger. Schon das stellt Gemeinschaft her. Fragt einander: «Was kann ich persönlich tun, um Brücken zu bauen statt Mauern?» Das verlangt (weihnachtliches) Umdenken.

Mutter und Kind sind das Urbild von Gemeinschaft und bleiben ihr Leitbild. Die Mutter sieht das Böse im Kind als das Noch-nicht-Gute. Wir können lernen, mit den Augen einer Mutter das Böse in der Welt – ohne es zu beschönigen – als das Noch-nicht-Gute zu sehen. Dann heißt es alles aufzubieten, um einfallsreich damit umzugehen. Was kann ich persönlich ganz konkret tun, um irgendwo eine gesellschaftliche Kluft zu überbrücken – ganz gleich was es mich kostet? Dazu bereit zu sein, ist unser unerlässlicher Beitrag, um das Versprechen der Weihnachtsengel Wirklichkeit werden zu lassen: «Friede den Menschen auf Erden!»

So dringend ist all das, dass ich es riskieren muss so eindringlich zu schreiben, dass es aufdringlich erscheinen mag. Verzeiht mir bitte. Die Botschaft ist eine frohe. Es geht ja letztlich darum, in jedem Augenblick das Leben zu feiern — nicht oberflächlich, sondern echt, also unbegrenzt gemeinsam. Diese Freude wünsche ich Euch für jeden Tag von 2023 und weit in die Zukunft.

Euer Bruder David



Weihnachtsbotschaft 2022 in Englisch, Niederländisch und Spanisch

+ MEINE LIEBEN ALLE,

weihnacht 2021Copyright © beider Fotos - Jenni Koller, Wien, 2021

ZUR FEIER DES LICHTES, DAS IN FINSTERNIS LEUCHTET, STRAHLT AM WIENER STEPHANSDOM DIE HIMMELSLEITER – EINE INSTALLATION VON BILLI THANNER – ALS WOLLE SIE UNS ZURUFEN: «ERHEBET DIE HERZEN!»

WAHRHAFTIG, «ERHEBET DIE HERZEN» GERADE JETZT, DA SO VIEL SCHWERES UNS HINUNTERZIEHEN WILL.
ERHEBET DIE HERZEN ZU ALL DEM BEWUNDERNSWERTEN, DAS IMMER NOCH MACHT HAT, UNS MUT ZU MACHEN.
ERHEBET DIE HERZEN IN DANKBARKEIT FÜR DIE VIELEN GELEGENHEITEN, ANDEREN FREUDE ZU SCHENKEN.
weihnacht 2 2021ERHEBET DIE HERZEN ÜBER ALLES, WAS UNS TRENNT. NUR GEMEINSAM KÖNNEN WIR UNSRE AUFGABE MEISTERN.
GEMEINSAM ABER KÖNNEN WIR ALLES ERREICHEN, WOFÜR WIR UNS MIT BEGEISTE-
RUNG EINSETZEN.

YouTube-Video:  Georg Friedrich Händel
(Karol Piekarz, Georg Friedrich Handel - Oratorium „Juda Machabeusz”)

BEGEISTERUNG SCHMETTERT G.F.HÄNDEL MIT FANFAREN IN DIE WELT UND WECKT SIE SO AUCH IN UNS.
IMMER WIEDER HORCHE ICH MIT TRÄNEN HIN: DIESE BEGEISTERUNG KENNT TIEFES LEID UND JUBELT DENNOCH.

EIN IN BEGEISTERUNG MUTIG ERHOBENES HERZ, JA, DAS WÜNSCHE UND ERBETE ICH UNS ALLEN FÜR 2022.

IN DANKBARER VERBUNDENHEIT,

Euer Bruder David


Weihnachtsbotschaft 2021 in niederländischer  Übersetzung von Annemarie Verschoor - ten Dam und in Englisch.

+ EIN DANK, EIN GRUSS UND EINE BITTE AN EUCH, MEINE LIEBEN FREUNDE, ANLÄSSLICH MEINES 95. GEBURTSTAGS. (2021)

ostern 2021Ostern 2021

 + Meine Lieben,

Weil es hier in Argentinien, wo ich heuer Ostern feiere, Herbst ist, freue ich mich umso mehr an
einem Gedicht von Ludwig Uhland, das er «Frühlingsglaube» nennt. Auch der Osterglaube,
durch den sich alles, alles wendet, klingt ja darin so freudig an. Das kann gerade in dieser
schweren Zeit unsren armen bangen Herzen Mut geben.

Ich schicke es Euch hier als kleines Ostergeschenk, danke Euch für Eure Ostergrüße und bitte
Euch zugleich um Verständnis, weil zurzeit die liebe Ingrid, meine getreue Assistentin, alle Post
für mich beantwortet.

Mit einer ganz innigen österlichen Umarmung,

Euer Bruder David


Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und wehen Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
man weiß nicht, was noch werden mag,
das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden!

Ludwig Uhland

+ Meine Lieben,

weihnachtsstern 2020Copyright © - David Steindl-Rast

Als Weihnachtsstern schicke ich Euch heuer die sechszackige Blüte eines Granatapfelbaums.
Der Quarantäne wegen, bin ich ja immer noch in Argentinien, und hier ist es Sommer. Mir geht es wirklich gut, nur sonderbar fühlt es sich an, ganz ohne Winterwetter Advent zu feiern. Wenn aber das gewohnte Drum und Dran wegfällt, tritt das Wesentliche deutlicher hervor, und das ist heuer für mich die Stille. Sicher habt auch Ihr mehr Stille erlebt in diesem so ganz ungewöhnlichen Jahr, mehr Schweigen als in andren Jahren. Das kann ein großes Geschenk sein.

Gehören Stille und Schweigen nicht zum innersten Wesen dieser heiligen Zeit? Auch meine liebste Weihnachtsantiphon drückt das aus. Jedes Jahr freue ich mich schon lange vorher auf diesen Vers aus dem Buch der Weisheit und auf seine ergreifende Melodie. Auch heuer werde ich sie wieder singen, denn das Stundengebet verbindet mich ja mit den Brüdern:

«Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht
in ihrem raschen Lauf bis zur Mitte gelangt war,
da sprang dein allmächtiges Wort herab vom Himmel,
vom königlichen Thron.»               (Buch der Weisheit 18:14)

weihnacht dsr 2020Copyright © - David Steindl-RastJedes Wort will in «tiefem Schweigen» empfangen werden; denn nur wer still wird, kann wirklich hören. Mythisch verstanden, kommt dieses Wort zwar «vom Himmel», im Alltagserleben aber kommt es von gleich nebenan. Die Stille, die wir in diesen Tagen der Pandemie erleben dürfen, ist eine einzigartige Gelegenheit, ein Wort zu hören, das uns dringend angeht – das Wort von Menschen, mit denen wir nichts gemein zu haben meinen.

Wo ich nur hinschaue in der Welt, ist die Gesellschaft heute in zwei Lager gespalten. Keine der beiden Seiten horcht auf die Gegenseite. Gerade das aber wäre not-wendig im Vollsinn dieses Wortes. Es könnte sich alles, alles wenden, etwa durch den Vorsatz, im neuen Jahr einmal wirklich hinzuhorchen auf jemanden, der völlig andrer Meinung ist, als wir – einmal ohne vorgefasste Meinung zu versuchen, gemeinsame Probleme gemeinsam zu lösen. Wenn die Stille dieses Jahres weltweiten Leides uns bereit gemacht hat, tief hinzuhorchen, dann wird jedes unsrer Worte, das aus dem Schweigen kommt, ein «Ja» sein zu gegenseitiger Zugehörigkeit. Es wird, wie die Antiphon singt, ein «allmächtiges Wort» werden, denn Liebe vermag alles.

In dieser Hoffnung für 2021 wünsche ich Euch Frieden und Freude,

Euer Bruder David

 

Dieser Weihnachtsbrief, gelesen von der Schauspielerin Bettina Buchholz, steht auch als Video-Film  zur Verfügung. ©J.Neuhauser

 

Botschaft in niederländischer  Übersetzung von Annemarie Verschoor - ten Dam.

12. Juli 2020 (00:01:08) ©BibliothekDSR
Zum Video:  Bruder David grüßt und bedankt sich bei all seinen Freunden anläßlich seines 94. Geburtstages mit einer Video-Botschaft.


DIE PANDEMIE, DIE WIR ZURZEIT ERLEBEN, BRINGT SCHRECKLICH VIEL LEID, SIE BRINGT ABER AUCH EIN GROßES GESCHENK. WIR ALLE TUN, UNSER MÖGLICHSTES, UM DAS LEID ZU LINDERN. WENN WIR, DARÜBER HINAUS, AUCH DAS GROßE GESCHENK NUTZEN, WIRD, WAS WIR TUN, MITHELFEN BEI DER GEBURT EINER NEUEN WELT AUS DIESER KRISE. DAS GESCHENK HEIßT STILLE. (2020)

Hoffnung ist doch alle Jahre wieder das große Thema, wenn wir Kerzen anzünden und Feste des Lichtes feiern, trotz aller Finsternis. «Schreib’ doch heuer etwas über Hoffnung,» bitten mich Freunde, «in dieser bedrohlich düsteren Weltlage.»
Ja, Dunkelheit und Gefahr werden wirklich immer beängstigender, wohin wir auch schauen. Diese Bedrohung müssen wir zunächst ernstlich ins Auge fassen, bevor wir nach Trost Ausschau halten können. Und am schrecklichsten könnte sich die Einsicht erweisen: Ohne uns dessen bewusst zu sein, sind wir es selber, die unsere Welt am meisten bedrohen. (2019)

Ein ganz herzliches «Vergelts's Gott» für die so lieben Glückwünsche. (2019)

14. Februar 2019 (00:00:43) ©BibliothekDSR
Zum Video:  Bruder David grüßt seine Freunde dieses Jahr anläßlich des Valentinstags mit seiner Video-Botschaft direkt aus Argentinien.


Von Herzen dankbar für Eure lieben Grüße und guten Wünsche, würde ich sie gerne einzeln beantworten. Da mir das aber nicht möglich ist, bitte ich Euch diesen allgemeinen Gruß ganz persönlich zu nehmen. In dieser dunklen Jahreszeit sehnen wir uns ja danach, von Herz zu Herz Liebe zu spenden und zu empfangen, wie wenn sich Kerze zu Kerze neigt, um das Licht weiterzugeben. Auch uralte Lichtfeste feiern in diesen Tagen, in denen die Wintersonnenwende uns neue Hoffnung schenkt, das Geheimnis vom «Licht in der Finsternis.» (2018)

Wieder ist die Zeit des Jahres gekommen, in der wir unseren Lieben ein Zeichen der Herzensverbundenheit schicken. Da wünsche auch ich Euch eine wahrhaft friedliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. Freilich wird es von Jahr zu Jahr schwieriger den Segen inneren Friedens wirklich zu erleben. Der hängt allerdings nicht so sehr davon ab, was sich in der Welt abspielt, sondern davon, wie wir uns dazu verhalten. (2018)

Als meine lieben Freunde, Johannes und Brigitte, mich großzügig zu einer kurzen Romreise einluden – mit privaten Führungen durch Stadt und Museen – da war mir das natürlich eine große Freude. Dass eine persönliche Audienz mit Papst Franziskus Teil dieser Einladung war, hat meine Freude und Dankbarkeit noch bedeutend erhöht. Was aber sagt man dem Papst, wenn man schon eine solche Gelegenheit geschenkt bekommt? (2018)

Ganz herzlichen Dank für Eure Glückwünsche zu meinem Geburtstag! Habe jede Botschaft mit großer Dankbarkeit gelesen und mich von Herzen daran gefreut, kann aber nicht jede einzelne beantworten. Darum schreibe ich an Euch alle gemeinsam. (2018)

+Liebe Freunde,

da ich E-Mails auf ein Minimun halten muss, hier ein kurzer Bericht  von dem Ort, an den ich mich für einen intensiven Schreib-Rückzug in die Argentinischen Pampas zurückgezogen habe. (2018)


Auch heuer wieder möchte ich Euch festliche Grüße und gute Wünsche schicken zu dieser heiligen Zeit. Festlich werden diese Tage aber nur dann, wenn wir wieder spielen lernen, wie wir es als Kinder konnten. Damals war uns ja 2017 weihnachtennichts wichtiger, nichts ernster, nichts notwendiger als zu spielen. (2017)

Die vorweihnachtlichen Winternächte hier zwischen Mondsee und Wolfgangsee sind oft klirrend kalt und sternklar. Dann schaue ich auf zum flimmernden Himmel, der sich hoch über dem Schafberg wölbt, und es ergreift mich eine seltsame Sehnsucht. (2016)

Danke Euch für Eure lieben Grüsse und guten Wünsche. Leider kann ich Euch nicht einzeln antworten. Nehmt dies aber, bitte, so persönlich wie es gemeint ist. (2016)

In dieser festlichen Zeit des Jahres, geht es doch immer wieder um Geburt — sei es die Geburt neuen Lichtes in den dunkelsten Tagen des Winters, sei es die Geburt Jesu zu Weihnachten, sei es die Geburt eines neuen Kalenderjahres, zu dem wir einander hoffnungsfroh Glück wünschen. Geburt gilt überall in der Welt als ein freudiger Anlaß; und sie ist es auch. (2015)

vor einigen Tagen bin ich von einer Studienreise nach Bhutan zurückgekommen, zu der mich mein Freund Vanja großzügig eingeladen hatte. Hier möchte ich Euch kurz über meine Eindrücke berichten. (2015)

Singen ist eine meiner großen Freuden in dieser Zeit von Advent und Weihnachten. Aber heuer ist mir zum ersten mal bewusst geworden, dass dieses Singen an der Schwelle eines neuen Jahres eigentlich das Einüben einer Haltung ist, die wir beibehalten wollen. Singen weckt uns auf und macht uns erst so recht lebendig. (2014)

In dieser Jahreszeit wünsche ich euch Frieden so tief wie eine Winternacht und Freude so strahlend wie eine Kerze. (2014)

Ein gesegnetes Jahr Dir und allen, die Deinem Herzen nahe stehen! Lasst uns die Augen öffnen und erkennen, was das Jahr 2014 wirklich ist: Ein wunderbarer Baum reich an Ernte – an jeden Tag jeder Jahreszeit. Wir können einen Kniff anwenden, um diese Fülle an Geschenken zu ernten. (2014)

Mein achtjähriger Freund Pauli hat mir als Dank das Bild vom "Baum der Jahreszeiten" gezeichnet. Er wollte nämlich wissen, wie eine Mönchszelle ausschaut, und da hab' ich ihm gezeigt, wo ich wohne. (2013)

Mit diesem erst zwei Wochen alten Foto von meinem Heimflug über die Anden grüße ich Euch jetzt aus dem Kloster Gut Aich. (2013)

Es schneit noch hier im Salzkammergut, und nur unser Zitronenbäumchen blüht herinnen im Warmen. Und doch ist Ostern, und da kann der Frühling nicht mehr fern sein. Es ist auch höchste Zeit. Der Winter war lang und nicht leicht für mich. Auf neue Weise musste ich mich mit meiner Sterblichkeit auseinandersetzen und alte Fragen neu stellen. So etwa die Frage: Worauf kommt es letztlich an im Leben? (2013)

Zutiefst dankbar für die vielen Zeichen der Zuneigung, die Ihr mir schickt, bin ich halt doch nicht imstande, einzeln dafür zu danken. Bitte nehmt also diese Zeilen, als ganz persönlichen Gruß an. (2012)

So schön blühen die Pelargonien vor unseren Fenstern im Europakloster Gut Aich, wohin ich mich diesen Sommer wieder auf sechs Wochen zurückziehen durfte. Bevor ich nun wieder zu einer Vortragsreise aufbreche, möchte ich Euch diesen Sommergruß schicken; mit den meisten von Euch kann ich ja nur auf diese Weise in Verbindung bleiben. (2012)

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Nach Weihnachten hab' ich Euch zuletzt geschrieben, und jetzt hat schon die Fastenzeit begonnen. Jedes Jahr fühl' ich mich von neuem überwältigt von dem großen Geschenk, noch einmal diese vierzig Tage mitfeiern zu dürfen. (2012)

Heuer war die Weihnachtszeit für mich ganz besonders friedlich und innerlich stärkend. In der alten Heimat (ich durfte das Fest mit lieben benediktinischen Mitbrüdern im Kloster Gut Aich feiern) riefen vertraute Lieder und Volksbräuche fast schon vergessene Kindheitserinnerungen wieder wach. (2012)

heuer war die Weihnachtszeit für mich ganz besonders friedlich und innerlich stärkend. In der alten Heimat (ich durfte das Fest mit lieben benediktinischen Mitbrüdern im Kloster Gut Aich feiern) riefen vertraute Lieder und Volksbräuche fast schon vergessene Kindheitserinnerungen wieder wach. (2011)

Diese Zeilen sind für Freunde und Verwandte bestimmt, die ich arg mit Nachrichten vernachlässigen musste, obwohl sie meinem Herzen nahe stehen. Darum möchte ich mich zunächst bei Euch entschuldigen; und dann möchte ich Euch noch von einem Plan erzählen, der diesem Missstand für die Zukunft abhelfen soll. (2011)

Dürfen wir vielleicht hoffen, dass durch die Risse in unserer zerbrechenden Welt uns schon der frische Wind einer unvergleichlich weiteren neuen Welt entgegenweht? (2011)

Heute wünsche ich Euch allen gesegnete Ostern und alle Freude dieser Frühlingszeit. Zugleich bitte ich aber auch alle um Verzeihung, die schon lange auf Antwort, Gruß, oder Dank von mir warten. (2010)

Dass wir zu Weihnachten einen Geburtstag feiern, ist ein Gedanke, den ich hilfreich finde. Er hilft mir, mich abzufinden mit Formen der Festlichkeit, die oft allzu oberflächlich erscheinen. Denn zum Geburtstag feiern gehört eben auch allerhand oberflächliches Drum und Dran. (2009)

das sind nicht die Heiligen Drei Könige auf ihren Kamelen – obwohl das gut zu einem Weihnachtsbrief passen würde – sondern es ist eines meiner Photos aus der Sahara. (2008)

Heute schneit es. Meine Fußspur auf dem Waldweg war schon fast unsichtbar im Neuschnee auf meinem Rückweg vom Postkasten. Das ist der rechte Tag, im Warmen zu sitzen und diesen Weihnachtsbrief an Euch alle zu schreiben. (2007)

To counteract the countdown of this season – so many days until Christmas, so many days left of this year – i decided to count up. High up. A billion struck my fancy for this year’s Christmas meditation. (2006)

An meinem 80. Geburtstag musste ich eine Entscheidung treffen, die mir nicht leicht fiel. Mit 614 ungeöffneten E-mails im Computer und Bergen von Post auf dem Schreibtisch finde ich mich einfach überfordert. (2006)

Schnee fällt draußen, Kerzen brennen hier drinnen, und Freunde senden einander wieder liebe Grüße. Aber kann man heuer jemandem, der weiß was in der Welt vorgeht, “fröhliche” Weihnachten wünschen? (2005)

Zwar kann ich nur alle heiligen Zeiten einmal so einen Gruß an Euch schicken, aber ich möchte nicht bis Weihnachten warten. “Geh’ aus mein Herz und suche Freud’ in dieser schönen Sommerszeit an deines Gottes Gaben,” singt ja Paul Gerhardt, und Freundschaft ist eine noch größere Gabe, als all das Grünen und Blühen, an dem mein Herz sich so freut in diesen Tagen. (2005)

Was soll ich Euch wünschen in diesen Tagen der guten Wünsche und Gaben? Heuer möchte ich Euch jene Gabe wünschen, die erst Raum schafft für alle anderen Gaben. So wünsche ich Euch also tiefe innere Stille. (2004)

Da ich meine Post einfach nicht mehr beantworten kann, möchte ich Euch wenigstens auf diese Weise wissen lassen, wie es mir geht? Im Vergleich zu den meisten Menschen meines Alters (78) geht es mir, Gott sei Dank, ausgezeichnet. (2004)

Scheint es verwunderlich, dass ich heuer gerade dieses Bild gewählt habe für meinen Gruß zum Jahreswechsel? Tief belastet vom Elend der Kinder, hat Kaethe Kollwitz nach dem ersten Weltkrieg diese Ikone der Mutterliebe geschaffen. (2003)

Weihnachten steht vor der Türe, und ich werde mit der Post einfach nicht fertig, weil halt im Alter alles so viel länger dauert. Da kann ich nur hoffen, auf diesem elektronischen Weg wenigstens einige von Euch zu erreichen. (2003)

Wieder geht ein Jahr zu Ende. Wieder zünden wir in dieser dunklen Zeit Weihnachtslichter an. Der Friede, den wir uns ersehnen, scheint ärger bedroht, denn je. (2002)

Wenn wir heuer die Weihnachtskerzen anzünden, spiegelt sich ihr Licht in den Augen der Kinder. Alle Kinder Gottes sind um den einen großen Tisch der Welt versammelt. Strahlende Augen. Aber, wenn wir näher hinschauen, strahlen nur drei Augenpaare von zehn, und mit sonderbarem Glanz. (1979)

logo bibliothek

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.