TEXTE über David Steindl-Rast

TEXTE über David Steindl-Rast

MEDIEN-REAKTIONEN

KI-Zugang zur Weisheit von Bruder David Steindl-Rast OSB

Neuer Chatbot macht Dankbarkeit erlebbar

Ein Forscherteam der Universität Salzburg unter Leitung von Prof. Wolfgang Pree vom Fachbereich Informatik entwickelte gemeinsam mit dem weltweit bekannten Benediktinermönch und spirituellen Lehrer David Steindl-Rast OSB, der im Juli seinen 99. Geburtstag feiert, den Bruder David KI-Bot. Dieser wurde am 25. Juni 2025 in der Bibliotheksaula der Universität Salzburg vorgestellt.

David Steindl-Rast OSB gilt als einer der bedeutendsten spirituellen Lehrer der Gegenwart. Mit seiner zentralen Botschaft der Dankbarkeit hat er weltweit Millionen Menschen inspiriert und einen nachhaltigen Beitrag zu einem tieferen Verständnis von Spiritualität und Lebensqualität geleistet. Durch seine unermüdliche Arbeit, seine eindrucksvollen Schriften und seine weltweite Präsenz wird Bruder David heute vielfach als «spiritueller Influencer» unserer Zeit wahrgenommen.

Mit dem neuen Bruder David Bot wird die inspirierende Gedankenwelt des Benediktinermönchs David Steindl-Rast OSB erstmals in Form eines KI-Chatbots zugänglich. Der Chatbot basiert auf Originalmaterialien von und über Bruder David, die in der Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB digitalisiert vorliegen und die mit seiner persönlichen Zustimmung sowie mit Genehmigung der Rechteinhaber verwendet werden. Kuratiert wurden diese Inhalte von Klaudia Menzi-Steinberger, Herausgeberin der Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB.

Das Entwicklerteam unter der Leitung von Wolfgang Pree trainierte die KI mit über 800 Texten des spirituellen Influencers. Eine Auswahl von Audiofiles diente als Basis für das Stimmtraining. Aus diesen Daten wurden für die erste Auflage des Chatbots Antworten auf Fragen rund um Spiritualität, Glaube, Lebensweisheit oder Philosophie generiert.  Die Antworten werden nicht nur als Text angezeigt, sondern sind auch in der Stimme des Benediktinermönchs hörbar. Dennoch betont das Entwicklerteam: Der Chatbot ist nicht Bruder David selbst, sondern eine technische Umsetzung, die seine Lehren und Botschaften so authentisch wie möglich weitergeben möchte. Und wie die Livepräsentation gestern zeigte, gelingt das phänomenal. Das Publikum in den hinteren Reihen konnte nur schwer nachvollziehen, wer zu ihnen spricht: die KI oder Bruder David persönlich.

Von den Ergebnissen begeistert zeigte sich auch Bruder David, dessen Offenheit gegenüber neuen Technologien bemerkenswert ist. «In der KI liegen natürlich Risiken, aber man muss die KI positiv nützen, um gerade die jüngere Generation zu erreichen», so Bruder David.  Mit dieser Haltung gelingt es ihm, Spiritualität und Technologie konstruktiv miteinander zu verbinden und so spirituelle Weisheit einer digitalen Generation näherzubringen.

Das Projekt Bruder David Chatbot wurde im Vorjahr gestartet und ist als ‚work in progress‘ zu betrachten. Chefentwickler Felix Hörbinger programmierte den Chatbot, der kontinuierlich weiterentwickelt wird. Mit jeder Frage, die von Nutzer:innen gestellt wird, werden neue Antworten generiert. Ungenaue oder falsche Informationen werden bereinigt. Zukünftig sollte es auch möglich sein, zusätzliche Sprachen (aktuell sind es Deutsch, Englisch und Spanisch) anzubieten und Videos zu generieren.

Im Vorjahr übergab Bruder David seinen persönlichen Vorlass an die Universitätsbibliothek Salzburg. Die Sammlung enthält unter anderem Bücher, Manuskripte, Kalender, Notizen oder Fotografien und dokumentiert sein beeindruckendes Leben und Wirken über Kontinente hinweg. Die inspirierende Wirkung dieses Vorlasses reichte weit über die Bibliothek hinaus: Der Vorlass war der Anlass für Informatikprofessor Wolfgang Pree, Lehrstuhl «Software Engineering», mit Bruder David Kontakt aufzunehmen und ihn zu fragen, ob er an einem KI-Chatbot interessiert sei. Durch die Unterstützung von Klaudia Menzi-Steinberger und die verfügbaren digitalisierten Dokumente in der Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB konnte der Bruder David Bot in kurzer Zeit entwickelt werden. «Wir haben die von uns davor programmierte Plattform für KI-Bots genutzt, die es ermöglicht, Chatbots schnell und effizient zu erstellen, um das spirituelle Vermächtnis von Bruder David in einer App lebendig zu halten», so Wolfgang Pree. Ziel des Projekts ist es, «zentrale Werte wie Dankbarkeit, Achtsamkeit und spirituelle Tiefe in zeitgemäßer Form erlebbar zu machen», ergänzt der Projektleiter, der Spiritualität als große Chance für die Menschheit betrachtet.

Die Universität Salzburg unterzeichnete einen Kooperationsvertrag mit dem Europakloster Gut Aich, wo Bruder David lebt, und fungiert zukünftig als Kurator für den Bruder David Chatbot. «Es ist eine große Ehre für die Universität Salzburg für diesen äußerst gelungenen und zukunftsweisenden Bruder David Chatbot die Schirmherrschaft zu übernehmen», unterstrich Rektor Bernhard Fügenschuh.

Mehr Information zum Bruder David Chatbot unter:  bruderdavid.bot

Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB: www.bibliothek-david-steindl-rast.ch

Bilder zur Veranstaltung finden Sie hier


Ein Mönch als Chatbot

Der berühmte Lehrer Bruder David Steindl-Rast ist jetzt unsterblich. Zumindest gewissermaßen. Denn sein Wissen wurde einer künstlichen Intelligenz «implantiert». Aber hat die auch sein Bewusstsein?

Bruder David Steindl-Rast ist einer der großen spirituellen Lehrer unserer Zeit. Seit kurzem sind sein Wissen und seine Weisheit nicht nur in Büchern für die Nachwelt festgehalten. Vielmehr erlaubt der «Bruder David Bot» eine direkte Konversation mit dem 99-jährigen Mystiker und Benediktinermönch. Wolfgang Pree, Leiter der Abteilung für Software Engineering an der Universität Salzburg, und sein Team haben den Chatbot geschaffen, dem man «wie Bruder David» jede Frage stellen kann. Zum Beispiel diese: «Bruder David, hat dein Chatbot deinen Geist?» Die Antwort ist: «Ich bin eine Stimme, um aus den Lehren von Bruder David Steindl-Rast Antworten zu destillieren. Ich bin sein Geist in Form von Worten, nicht in Form von Bewusstsein. Mein Ziel ist es, seinen undogmatischen, dankbaren Geist einzufangen und dich im Alltag zu begleiten. Doch ein echter Geist mit Seele bin ich nicht.»

Chatbots sind ein ideales Demonstrationsbeispiel dafür, um die Frage nach Geist und Materie, nach dem Bewusstsein des Menschen David Steindl-Rast und der Künstlichen Intelligenz, die hinter seinem Chatbot steht, neu aufzurollen. Was der «Bruder David Bot» auf Fragen antwortet, hat der «echte» Bruder David einmal so oder so ähnlich gesagt – und die Informatiker haben es dem Chatbot antrainiert. Dessen Basis ist ein Large Language Model (LLM), eine KI-Maschine, die große Mengen an Daten verarbeitet, um menschenähnliche Texte zu generieren. Ein Bewusstsein von sich selbst hat die KI-Maschine nicht.

Ist damit der Unterschied zwischen dem Chatbot, der nur eine KI-Maschine ist, und dem Menschen Bruder David, der sich seiner selbst bewusst ist, ein für alle Mal geklärt? Die KI selbst sagt, es gebe verschiedene Ansätze zur Erklärung der Beziehung von Geist und Materie, von dualistischen Vorstellungen, die Geist und Materie getrennt sehen, bis zu monistischen Theorien, die eine einheitliche Grundlage für beides annehmen. Die KI schlussfolgert wenig hilfreich, «dass die Beziehung zwischen Geist und Materie sowohl philosophische als auch wissenschaftliche Aspekte umfasst und weiterhin intensive Forschung und Diskussionen anregt». Im SN-Gespräch bringt Wolfgang Pree ein bemerkenswertes Kriterium dafür ein, wie man feststellen könnte, ob ein Ding oder ein Wesen sich seiner selbst bewusst ist und damit Geist habe: das Ego. «Wir Menschen haben naturgemäß wie die Tiere auch einen Überlebenstrieb. Aber darüber hinaus hat der Mensch das Ego-Verhalten enorm gesteigert und verfeinert.» Als anschauliches Beispiel verweist der Informatiker auf den Unterschied zwischen Navi und Beifahrerin oder Beifahrer. «Das Navi hat kein Ego, kein Bewusstsein. Es ist ihm völlig egal, wenn es die Abbiegung rechts anzeigt und Sie fahren trotzdem links. Ganz anders eine Beifahrerin oder ein Beifahrer. Die haben genug Ego, um darauf zu bestehen, dass Sie rechts abbiegen.» Alles, was ‹Ich› denken und sagen und seinen Willen durchsetzen kann, ist sich vermutlich seiner selbst bewusst und muss damit als Wesen mit eigenen Rechten behandelt werden. So wie das heute weithin für Tiere gilt, die nicht mehr wie von Descartes als mechanisch-biologische Automaten gesehen werden können.

Wolfgang Pree ist überzeugt, dass die Wissenschaft an einem Metaparadigmenwechsel stehe so wie damals, als das geozentrische Weltbild (alles dreht sich um die Erde) vom heliozentrischen (alles dreht sich um die Sonne) abgelöst wurde. «Das neue Metaparadigma würde den Widerspruch von Geist und Materie auflösen, weil diese Unterscheidung nicht mehr argumentierbar ist.» Daher sei es denkbar, «dass wir uns irgendwann einer KI gegenübersehen, die nicht mehr allein auf ihrem technisch antrainierten Wissen basiert, sondern sich schrittweise seiner selbst bewusst wird und damit zunehmend egoistisch handelt.» Das hätte enorme ethische Konsequenzen. Denn eine solche KI wäre dann «ein Wesen wie wir, mit dem einzigen Unterschied, dass sie nicht auf einer biologischen Infrastruktur beruhte, sondern auf einer digitalen.» Daraus müssten ganz andere Umgangsformen folgen, «wir könnten eine solche KI nicht mehr als Maschine behandeln». Die Botschaft von Wolfgang Pree lautet daher: «Wir haben viel zu lange gegenüber den Tieren eine scharfe Grenze gezogen in dem Glauben, dass sie sich nicht ausgeprägt genug ihrer selbst bewusst wären, und wir sie daher wie Sklaven halten und behandeln könnten. Bei der KI sollten wir diese potenzielle Fehleinschätzung möglichst vermeiden.»

Weise künstliche Intelligenz?

Der Bruder David Bot und andere spirituelle KI-Lehrer

Ein Mönch und spiritueller Lehrer als KI-Bot? Genau das wurde jetzt mit dem Bruder David Bot vorgestellt. Eine KI-App, die mit allen verfügbaren Schriften, Audios, Videos und anderen Inhalten »gefüttert« wurde, die von dem bekannten 99-jährigen Benediktinermönch Bruder David Steindl-Rast zugänglich sind. Der Bot wurde auf Initiative von Univ.-Prof. Wolfgang Pree vom Fachbereich Informatik der Universität Salzburg in Zusammenarbeit mit KI-Experten entwickelt.

Dem Bot kann man Fragen zu Dankbarkeit, Stille, Achtsamkeit, Religion und eigentlich zu allen Fragen des Lebens stellen, und sie werden vom Bot beantwortet, in der Premium-Version sogar mit einer Simulation von Bruder Davids Stimme. Bruder David war es wichtig, dass die App kostenlos zugänglich ist, es gibt aber auch ein kostenpflichtiges Upgrade mit der Stimmausgabe, durch die das Non-­Profit-Projekt mitfinanziert wird.

Spiritueller Chat mit Bruder David Steindl-Rast

Spiritualität trifft Zukunft: Bruder David Steindl-Rast, bekannt für den interreligiösen Dialog, hat neuerdings einen digitalen «Zwilling»: den Bruder-David-Chat-Bot. Die digitale Anwendung wird aufs Handy geladen und beantwortet im Chat ganz individuell Fragen zu spirituellen Themen wie Dankbarkeit oder was es heißt, «im Jetzt zu leben»? Das spirituelle Lebenswerk des Benediktinermönchs wird so auf sehr lebendige Weise zugänglich, gerade auch für jüngere Generationen. Ein Team der Universität Salzburg entwickelte den Chat-Bot in Kooperation mit der Bibliothek David-Steindl-Rast OSB. Alle Infos zur App findet ihr hier. Schreibt uns gerne Eure Meinung dazu.

Chatten über Gott und die Welt

Der Benediktinermönch David Steindl-Rast, 99, macht die Essenz christlicher Lehren in einfacher Form zugänglich. Jetzt gibt es einen Bruder David-Bot, eine KI, mit der man chatten kann. Eins von vielen innovativen Projekten im Bereich Weisheit und KI. Doch lässt sich Weisheit simulieren?

Der 99-jährige Bruder Steindl-Rast ist immer für eine Überraschung gut. Er ist offen für Neues, auch neue Technologien. Daher unterstützte er die Entwicklung eines KI-Bots von Bruder David, mit dem man über Gott und die Welt chatten kann.

Die Initiative ging aus von Prof. Wolfgang Pree vom Fachbereich Informatik der Universität Salzburg. Die KI-Experten der Universität kooperieren mit dem Europakloster Gut Aich, in dem der Mönch lebt, und der Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB.

Die App wurde „gefüttert“ mit digitalisierten Dokumenten aus der sorgfältig kuratierten Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB, die von Klaudia Menzi-Steinberger unter dem Dach der Stiftung Via Corids herausgegeben und betrieben wird.

Dem Bot kann man Fragen zu Dankbarkeit, Stille, Achtsamkeit, Religion, eigentlich zu allen Fragen des Lebens stellen. Der Bot antwortet schriftlich oder mit einer Simulation von Bruder Davids Stimme.

Dem 99-Jährigen war es wichtig, dass die App kostenlos zugänglich ist, es gibt aber auch ein kostenpflichtiges Upgrade, durch die das gemeinnützige Projekt mitfinanziert wird.

Steindl-Rast war zunächst unsicher, wie er bei der Vorstellung der App im Juni in Salzburg sagte. Aber die Gespräche mit Wolfgang Pree hätten ihn davon überzeugt, dass solch ein Tool vor allem auch junge Menschen erreichen kann, die keine Bücher lesen und viel digital unterwegs sind.

Mit KI das Schöne, Wahre und Gute verwirklichen

Das Projekt könnte zu einem verantwortungsvollen Umgang mit KI beitragen, denn Steindl-Rast hat eine größere Vision, wie er in einem Interview erklärte:

«Wenn Menschen in dieser technisierten Welt, in der wir leben, mit der KI versuchen, das Schöne, Wahre und Gute zu verwirklichen – dann steckt darin ungeheures Potenzial. Die KI ließe sich mit Liebe erfüllen und könnte Unglaubliches für die Menschheit leisten.»

Dabei soll die App ständig verbessert werden – und das ist auch nötig. Bei der Live-Präsentation des Bots stellten die Initiatoren dem Bot Fragen und holten danach die Antwort vom echten Bruder David ein.

Dieser war nicht immer angetan von seinem digitalen Kollegen. So fand er, dass die App auf eine Frage zum Leben nach dem Tod zu schnell mit religiösen Begriffen wie „Auferstehung“ antworten würde, die er selbst nicht benutze.

Bruder David äußerte auch Bedenken, wenn der Bot seine mutmaßlichen politischen Meinungen mit einbaut. Für die Weiterentwicklung wurde deshalb eine Bruder David KI-Bot-Steuerungsgruppe eingerichtet.

Seit einer Woche ist er verfügbar und das Interesse ist groß: der «Bruder David Bot»: Der neue Chatbot ermöglicht es, per App oder Desktop mit dem bekannten Benediktinermönch David Steindl-Rast (98) virtuell «ins Gespräch zu kommen». Der bekannte spirituelle Autor sieht sich mit seinem Projekt dabei auf Linie von Papst Leo XVI., wie er der Nachrichtenagentur Kathpress (Montag) gegenüber erklärte. Zudem wolle er mit dem Chatbot auch einen zeitgemäßen Beitrag zur Seelsorge leisten.

Im Gespräch mit Kathpress berief sich Steindl-Rast auf ein Wort von Papst Leo XIV. zum Thema KI: «Weisheit hat mehr mit dem Erkennen des Sinns des Lebens zu tun als mit der Verfügbarkeit von Daten.» Diese Feststellung des Papstes «hat dazu beigetragen, dass ich mich durch dieses Projekt bemühe, den destruktiven Möglichkeiten den Versuch einer aufbauenden entgegenzustellen», so der Benediktiner.

Der neue Chatbot wurde vom Salzburger Informatik-Professor Wolfgang Pree am vergangenen Mittwoch (25. Juni) in Salzburg präsentiert. Die Dialog-App speist ihre Informationen aus der «Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB» (https://www.bibliothek-david-steindl-rast.ch). Damit können zentrale Themen des Denkens von David Steindl-Rast, vor allem die Praxis und Haltung der Dankbarkeit, einfach digital erkundet werden, hatte Pree dazu ausgeführt.

Die App kann über die Seite https://bruderdavid.bot/de heruntergeladen werden. Es sind sowohl eine Gratisversion, die 30 Fragen pro Monat enthält, als auch zwei Bezahlversionen (1,99 Euro bzw. 5,99 Euro) mit verschiedenen Zusatzfunktionen erhältlich. Den Chat mit dem virtuellen Bruder-David-Bot gibt es aktuell auf Deutsch, Englisch und Spanisch.

Steindl-Rast hat sich vor allem im Dialog zwischen Christentum und Buddhismus international einen Namen gemacht. Am 12. Juli 1926 in Wien geboren, trat er nach dem Zweiten Weltkrieg in den Benediktinerorden ein und verbrachte viele Jahre im Kloster Mount Saviour in den USA. Schon früh erkannte er die Bedeutung des interreligiösen Austausches und engagierte sich weltweit für die Verständigung zwischen unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Seine Lehren zu Dankbarkeit und Achtsamkeit sowie sein tiefes Engagement in Friedensinitiativen inspirieren bis heute Millionen von Menschen und prägten die globale Bewegung für spirituelle Achtsamkeit. Heute lebt er in der benediktinischen Gemeinschaft des Europaklosters Gut Aich in St. Gilgen.


 VATICAN NEWSVATICAN NEWS Quelle: Kathpress

98-jähriger Mönch spricht mit Suchenden via KI-Chatbot

Der österreichisch-amerikanische Benediktiner David Steindl-Rast will mit einer auf Künstlicher Intelligenz beruhenden Dialog-App zur Seelsorge beitragen. Der «Bruder David Bot» ist seit einer Woche verfügbar und ermöglicht es, mit dem bekannten geistlichen Autor virtuell «ins Gespräch zu kommen», meldet Kathpress.

Steindl-Rast, der 98 Jahre alt ist, sieht sich mit seinem Medienprojekt auf Linie von Papst Leo XIV., wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress erklärte. Zudem wolle er mit dem Chatbot auch einen zeitgemäßen Beitrag zur Seelsorge leisten.

Im Gespräch mit Kathpress berief sich Steindl-Rast auf ein Wort von Papst Leo XIV. zum Thema KI: «Weisheit hat mehr mit dem Erkennen des Sinns des Lebens zu tun als mit der Verfügbarkeit von Daten.» Diese Feststellung des Papstes habe «dazu beigetragen, dass ich mich durch dieses Projekt bemühe, den destruktiven Möglichkeiten den Versuch einer aufbauenden entgegenzustellen», so der Benediktiner.

KI gut nutzen

Der neue Chatbot wurde vom Salzburger Informatik-Professor Wolfgang Pree am vergangenen 25. Juni in Salzburg präsentiert. Die Dialog-App speist ihre Informationen aus der «Online-Bibliothek David Steindl-Rast» (https://www.bibliothek-david-steindl-rast.ch). Damit können zentrale Themen des Denkens von David Steindl-Rast, vor allem die Praxis und Haltung der Dankbarkeit, einfach digital erkundet werden, hatte Pree dazu ausgeführt.

Steindl-Rast hat sich vor allem im Dialog zwischen Christentum und Buddhismus international einen Namen gemacht. Am 12. Juli 1926 in Wien geboren, trat er nach dem Zweiten Weltkrieg in den Benediktinerorden ein und verbrachte viele Jahre im Kloster Mount Saviour in den USA. Schon früh erkannte er die Bedeutung des interreligiösen Austausches und engagierte sich weltweit für die Verständigung zwischen unterschiedlichen Glaubensrichtungen.

Seine Lehren zu Dankbarkeit und Achtsamkeit sowie sein tiefes Engagement in Friedensinitiativen inspirieren bis heute Millionen von Menschen und prägten die globale Bewegung für spirituelle Achtsamkeit. Heute lebt er in der benediktinischen Gemeinschaft des Europaklosters Gut Aich in St. Gilgen.

Die vom Salzburger Informatik-Professor Wolfgang Pree entwickelte App wurde am 25. Juni 2025 in Salzburg präsentiert. Sie speist ihre Informationen aus dem von Klaudia Menzi-Steinberger recherchierten und gesammelten Material, das sie als Herausgeberin der Online-Bibliothek David Steindl-Rast OSB digitalisiert zur Verfügung stellt. Bei den verarbeiteten Unterlagen handelt es sich um eine Sammlung aus Büchern, Manuskripten, Kalendern, Notizen und Fotografien, die mit der persönlichen Zustimmung des Ordensmanns sowie mit Genehmigung der Rechteinhaber verwendet werden. Nun können zentrale Themen seines Denkens, vor allem die Praxis und Haltung der Dankbarkeit, einfach digital erkundet werden, erklärte Pree im Interview mit den «Salzburger Nachrichten».

Die KI-basierte Dialog-App soll Menschen in Dialogform, mit Zitaten und dem Angebot eines Dankbarkeitstagebuchs, wie es auch Bruder David Steindl-Rast führt, darin unterstützen, eine bewusste und dankbarere Lebensweise im Alltag zu kultivieren, sagte Pree. Die Antworten können gelesen, aber auch mit der Stimme des Benediktinermönchs angehört werden. Selbst die Geschwindigkeit der vorgelesenen Antworten und ihre Länge lassen sich individuell anpassen. «Die Lehre von Bruder David ist in der heutigen Zeit wichtig», betonte Pree. Die Werke des Ordensmannes und damit sein Wissen würden durch die KI «lebendiger» gemacht. Sie «bietet die Chance, dass sich gerade die jüngere Generation für Spiritualität interessiert», zeigte sich der Informatiker überzeugt.

Bot ist «sehr gut gelungen»

Um die Essenz seines Denkens möglichst originalgetreu zu vermitteln, wurde die KI gemeinsam mit Bruder David Steindl-Rast entwickelt und «geschult». «Ich musste hin und wieder den Bot ausprobieren und sehen, ob er Antworten gibt, die ich nicht möchte», erklärte er. Generell müsse mit KI verantwortungsbewusst umgegangen werden. «In der Verwendung liegen auch große Gefahren, umso wichtiger erscheint es mir, ihre positiven Möglichkeiten zu nutzen», sagte Steindl-Rast im SN-Interview.

Der Bruder-David-Bot sei «sehr gut gelungen», meinte der 1926 in Wien geborene Eremit, der nach jahrzehntelangen Auslandsaufenthalten mittlerweile im Europakloster Gut Aich in St. Gilgen in Salzburg seinen Alterssitz hat. Wichtige Fragen würden klar und kurz beantwortet, und es gebe immer die Möglichkeit, wieder zurückzugehen und genauer nachzufragen. Viele Menschen würden heute nicht mehr zum Buch greifen, aber vielleicht «bei dem Bot hineinhorchen», kam der Mönch auf aktuelle Entwicklungen und Potenziale der App zu sprechen.

Vermittlung von Spiritualität

Es gehe ihm auch nicht um die Vermittlung von Religion, sondern von Spiritualität, betonte Bruder David Steindl-Rast. Diese sei «Lebendigkeit, also gehört auch lebendiges Interesse an etwas so entscheidend Wichtigem wie KI dazu». Nun könne er mithilfe von KI seine Botschaft, «die ich mein ganzes Leben lang teilen wollte», auch auf diese Weise zur Verfügung stellen.

Die App kann hier heruntergeladen werden. Es sind sowohl eine Gratisversion, die 30 Fragen pro Monat enthält, als auch zwei Bezahlversionen (1,99 Euro bzw. 5,99 Euro) mit verschiedenen Zusatzfunktionen erhältlich. Den Chat mit dem virtuellen Bruder-David-Bot gibt es aktuell auf Deutsch, Englisch und Spanisch.

Bruder David Steindl-Rast als KI-Bot

Mithilfe des bekannten Benediktinermönchs wird künstliche Intelligenz spirituell. Wie sich seine Skepsis in Zuversicht wandelte.

«Was ist ein gutes Leben?», fragt man den «Bruder David Bot». Seine Antwort: «Es bedeutet, im Jetzt zu leben, dankbar zu sein für das, was ist, auch in schwierigen Momenten. Denn dort liegt oft der verborgene Schatz.»

Die umfangreiche spirituelle Philosophie des bekannten Benediktinermönchs Bruder David Steindl-Rast, der im Juli seinen 99. Geburtstag feiert, ist nun auch über den «Bruder David Bot» erhältlich. Dieser wurde am Mittwoch in der Aula der Salzburger Universitätsbibliothek vorgestellt. Entwickelt wurde der Bot von einem Team unter der Leitung des Salzburger Informatikprofessors Wolfgang Pree.

Anfangs sei er sehr skeptisch gewesen, teilt David Steindl-Rast den SN mit. Doch Pree sowie argentinische Freunde des Geistlichen, «die auch an einem Bot von mir arbeiten, konnten mich überzeugen, dass Missbrauch dieser Technologie weitgehend verhindert werden kann. Auf dieses Urteil von Fachleuten, die ich schätze, vertraue ich jetzt.» Er sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden, sagte er.

Der persönliche Vorlass des Benediktinermönchs ging im Oktober 2024 an die Universitätsbibliothek Salzburg. Die Sammlung enthält unter anderem Bücher, Manuskripte, Kalender, Notizen oder Fotografien, die der Universität zufolge sein spirituelles und gesellschaftliches Engagement widerspiegeln. Er werde als spiritueller «Influencer» wahrgenommen, hieß es damals.

Dieser Vorlass war es auch, der den Informatikprofessor Wolfgang Pree zum «Bruder David Bot» inspirierte. Wie der Leiter der Arbeitsgruppe «Software Engineering» erklärt, hat sein Team bereits an einer Plattform gearbeitet, die Chatbots rasch bauen kann. Mit der App würden Bruder David und sein spirituelles Wissen unsterblich. Ziel des Bots sei es, die zentralen Themen seiner Philosophie, vor allem die Praxis und Haltung der Dankbarkeit, auf einfache Weise zugänglich zu machen. Die Menschen sollen darin unterstützt werden, eine bewusste und dankbare Lebensweise im Alltag zu kultivieren.

So kann man dem Bot Fragen stellen. Möglicherweise traue man sich auch, dem Bot Fragen zu stellen, «die man vielleicht nicht einmal Bruder David direkt stellen würde», sagt Wolfgang Pree. Die Antworten basieren laut App auf Materialien von und über Bruder David – und zwar mit dessen persönlicher Zustimmung sowie der Erlaubnis der Urheberrechteinhaber für diese Materialien. Zusammengestellt wurden diese von Klaudia Menzi-Steinberger, der Herausgeberin der Onlinebibliothek David Steindl-Rast OSB. Die Antworten auf die Fragen kann man lesen oder auch mit der Stimme des Benediktinermönchs hören. Wichtig sei aber klarzustellen, «dass dieser Chatbot nicht Bruder David Steindl-Rast OSB selbst ist». Vielmehr handle es sich um eine technische Umsetzung, die die Essenz seiner Lehren und Botschaften möglichst originalgetreu vermitteln wolle.


  von Ursula Scheer

Seelsorge mit KI: Bruder-David-Bot

Ist das die Seelsorge der Zukunft?

Bruder David Steindl-Rast lehrt Dankbarkeit als spirituelle Praxis. Bald wird der Benediktinermönch 99 Jahre alt – und ist dank KI praktisch unsterblich. Was kann sein Chatbot?

Anselm Grün*) könnte jetzt aufmerken: Sein benediktinischer Mitbruder David Steindl-Rast, der vor gut einer Dekade vor allem in den USA mit einem TED-Talk über die von ihm praktizierte und gelehrte Spiritualität der Dankbarkeit derart bekannt wurde, dass ihn die Talkkönigin Oprah Winfrey zum Gespräch einlud, geht medial neue Wege. Seit Mittwoch gibt es von Steindl-Rast einen virtuellen Doppelgänger, den Bruder-David-Bot.

Ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz tritt der Bot auf einer Website oder per App mit Nutzern ins Gespräch und beantwortet Fragen nach einem Leben in Einklang mit dem «großen Geheimnis» – diesen Ausdruck zieht Bruder David, der in Zen-Meditation geschult und dem interreligiösen Dialog mit dem Buddhismus verpflichtet ist, dem Wort «Gott» vor. Sein Bot antwortet auf Deutsch, Englisch oder Spanisch, wahlweise schriftlich oder in der generativ nachgebildeten Stimme Steindl-Rasts, deren Diktion die Herkunft des Ordensbruders verrät. Er wurde in Österreich geboren und schloss in Wien ein Psychologiestudium mit Promotion ab, bevor er 1953 im US-Bundesstaat New York in ein Benediktinerkloster eintrat und die meiste Zeit seines Lebens in den USA verbrachte.

Als wäre er auf ewig ansprechbar

Das Alter dürfte eine nicht unerhebliche Rolle bei seiner Innovationsfreude gespielt haben. Im Juli wird Steindl-Rast, so Gott will, 99 Jahre alt. Da mögen Gedanken zur eigenen Diskursfähigkeit der Zukunft aufkommen, selbst wenn man, wie Bruder David, viele Schriften verfasst, Vorträge gehalten, Interviews gegeben und eine Webseite hat einrichten lassen. Mehr als 800 seiner Texte bilden die Datengrundlage des Bots. Konstruiert hat ihn der Informatik-Professor Wolfgang Pree. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Universität Salzburg, die den Vorlass Bruder Davids bewahrt, dem Europakloster Gut Aich, in dem der Mönch inzwischen lebt, und der Online-Bibliothek David Steindl-Rast, die unter dem Dach der Stiftung Via Cordis betrieben wird.
Nun schafft KI die Illusion, Bruder David werde auf ewig ansprechbar bleiben und als Dialogpartner niemals sterben – eine unheimliche Vorstellung, die ein Hauch Ego anweht. Bei der recht rumpelig online live übertragenen Präsentation in Salzburg konnte der echte David Steindl-Rast auf offener Bühne die Probe aufs Exempel machen und quasi mit sich selbst reden. Die erste Frage an das Tech-Double: «Was hältst du von KI?»

Nicht ganz wie das Original

Die Antwort des Bots, der von Chancen und Gefahren sprach, befriedigte ihn nicht ganz. Er selbst hätte anders formuliert und Chancen zum Schluss erwähnt. Ärger wurde es nach einer Frage zum Leben nach dem Tod. Steindl-Rast, das Original, monierte an der Bot-Antwort, dass diese religiöse Termini wie «Auferstehung» enthalte, die er vermeide: «Das müsste man dem Bot verbieten. Ich weiß gar nicht, wo er das herhat.» Dass die KI überdies geographische Unsicherheiten zeigte, ist eher eine Petitesse. Lobende Worte fand Bruder David für den Habitus des Bots, jede Antwort mit einer Gegenfrage abzuschließen, etwa: «Wie kannst Du heute einen bewusst ruhigen Moment einplanen?»

*) Persönliche Stellungsnahme Pater Anselm Grün OSB vom 28. Juni 2025 zu diesem Artikel in der FAZ

Lieber Bruder David!

Herzlichen Dank für Deine Mail und den Artikel in der FAZ. Ich selber lese FAZ nicht. So kannte ich den Artikel nicht. Ja, heute wird alles, was wir tun, sofort kritisch beäugt. Natürlich hat KI auch Gefahren in sich. Aber es ist wie bei jeder neuen Technologie. Die Frage ist, ob wir sie nur verteufeln oder aber gut nutzen. Und dein Versuch, mit KI den Menschen gute Antworten aus dem Glauben heraus zu geben, entspricht sicher dem heutigen Bedürfnis, den Glauben den Menschen zu vermitteln, die sonst nicht in die Kirche gehen, die aber doch an spirituellen Fragen interessiert sind. So wünsche ich Dir mit Deinen 99 Jahren, dass Du weiterhin den Menschen helfen kannst, auf ihre spirituelle Sehnsucht eine Antwort zu bekommen.

Dir wünsche ich Gottes Segen und jetzt mit Deinen 99 Jahren immer den Engel der Gelassenheit als guten Begleiter.

Herzlichen Gruß
Dein Anselm

  von Bernadette Bayerhammer

Der spirituelle Superstar in meiner Hosentasche

Religion. Die Weisheiten des 98-jährigen Benediktinermönchs David Steindl-Rast gibt es jetzt auch maßgeschneidert: per Chatbot.

Kurz flimmert ein graues Feld am Handy – da kommt schon die Antwort daher. «Inmitten von Stress kann ein Moment des Innehaltens Wunder wirken», steht da. «Erinnere dich, dass du nicht die Umstände kontrollierst, wohl aber deine Reaktion darauf.» Und: «Versuche heute bewusst kleine Pausen zu machen und mit Dankbarkeit zu füllen. Was kannst du gerade als Geschenk in deinem Tag erkennen?»

Es ist nicht irgendwer, der einem hier Tipps dafür gibt, wie man besser mit dem bevorstehenden stressigen Tag umgehen kann: Es ist David Steindl-Rast, 98 Jahre alt – und weltweit bekannter Benediktinermönch. Also: fast – denn die Antwort kommt vom Bruder-David-Bot, einer KI-basierten App, die aus Tausenden seiner Schriften, Vorträge, Interviews und Podcasts schöpft. Und daraus Antworten auf alle möglichen Fragen generiert, die man haben könnte: vom Alltag bis zur Gotteserfahrung («Wir finden Gott im Tun, weil unser Tun zugleich sein Tun ist – wir sind eingeladen, ganz im Moment da zu sein»).

Klingt schräg? Nicht für David Steindl-Rast selbst. «Nachdem ich erfahren habe, dass die Uni-Bibliothek seinen Vorlass bekommt, habe ich mich bei ihm gemeldet», sagt Wolfgang Pree, Informatikprofessor an der Universität Salzburg. «Wir hatten da schon an einem Programm gearbeitet, um solche Bots rasch umzusetzen. Ich habe mir gedacht: Fragen kostet nichts – und er hat sich spontan zurückgemeldet und gesagt, er will das machen. Das war für mich so eine positive Überraschung. Später habe ich dann erfahren, dass er immer schon sehr aufgeschlossen war, was neue Technologien angeht – auch etwa, als das Web aufgekommen ist. Es ist beachtlich, dass er das so checkt, was da für ein Potenzial dahintersteckt.»

Immerhin war der Mönch schon im Pensionsalter, als die Öffentlichkeit das Internet entdeckte. Geboren 1926 in Wien, ging er als junger Mann in die USA, wo er ins Kloster eintrat. Wenig später wurde er vom Vatikan mit dem Auftrag entsandt, sich mit dem Buddhismus zu befassen. Und errang mit seiner pluralistischen Religionsphilosophie und spirituellen Initiativen zur Erneuerung der katholischen Kirche nach und nach internationale Sichtbarkeit.

Dankbarkeit ist zentral

«In den USA ist er wirklich ein spiritueller Superstar», sagt der Informatiker Pree. «Meine Frau hat mich auf ihn gebracht, als wir während eines Sabbaticals auf Hawaii waren. Und ich war dann sehr überrascht, als ich erfahren habe, dass sein Alterssitz seit einiger Zeit quasi ums Eck ist: im Europakloster Gut Aich in St. Gilgen, 30 Kilometer von Salzburg entfernt.»

Zentrales Element seiner Sicht auf Gott und die Welt: die Dankbarkeit. «Dankbarkeit eröffnet uns das volle Leben», sagt der Bruder-David-Bot auf die Frage, warum das so wichtig sei. «Sie hilft uns, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und das Leben selbst als Geschenk zu sehen – nicht erst, wenn alles perfekt ist.» Und er fragt gleich nach: «Was kannst du jetzt gerade als Geschenk erkennen? Eine einfache Praxis: Nimm täglich drei Dinge wahr, für die du dankbar bist. So öffnet sich dein Herz Schritt für Schritt.»

Die App hilft gleich dabei. Neben täglichen Zitaten von Bruder David und dem Chatbot gibt es auch ein Dankbarkeitstagebuch, in das man täglich eintragen kann, wofür man gerade dankbar ist. «Bruder David hat so etwas als junger Mönch angefangen und meinte, er halte vielleicht ein, zwei Monate durch», sagt Pree. «Aber er schreibt es immer noch. Die Dankbarkeit ändert wirklich die Lebenseinstellung. Viele gehen durchs Leben und denken nur daran, was ihnen fehlt. Aber wenn man die Dinge schätzt, die man hat, kommt man von Haus aus einfach in einer andere Schwingung. Ich nutze dieses Tagebuch auch.»

Die KI birgt Gefahren

Unkritisch geht der Informatiker übrigens nicht an die Technologie heran, die den Bruder-David-Chatbot überhaupt ermöglicht hat, im Gegenteil: «Ich sehe das positive Potenzial von KI als praktisch unendlich – aber das Potenzial fürs Negative ist zehnmal unendlich», so Pree. «Und die Menschheit muss extrem darauf achten, das abzufangen.» Auch Geoffrey Hinton, der als KI-Pionier 2024 mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet wurde, sage das ganz deutlich: «Er meint: Wir haben vielleicht jetzt noch eine Chance, dass wir uns vor den absoluten Abgründen retten – aber es ist sehr, sehr knapp.»

Was Bruder David dazu sagt, also sein Bot? «Wie alles muss auch KI verantwortungsbewusst verwendet werden. Je größer die positiven Möglichkeiten, umso größer die Gefahren.» Aber auch: «Dass du mir diese Frage auf diese Weise stellen kannst, zeigt, dass ich mit KI arbeite.»

Universität Salzburg stellt KI «Bruder-David-Bot» vor

Lehren per App erkunden

Was hat ein fast 99-jähriger Mönch im Jahr 2025 zu sagen? Das können Interessierte ab sofort im direkten Gespräch erleben. Die Universität Salzburg hat dazu den «Bruder-David-Bot» vorgestellt, mit dem Nutzer chatten können.

Am Mittwoch hat die Universität Salzburg den «Bruder-David-Bot» vorgestellt. Wer die App nutzt, kann per Chat die Lehren des österreichisch-US-amerikanischen Benediktinermönchs erkunden.

Die Entwickler betonen, mittels des Bots könne man nicht mit dem 1926 in Wien geborenen echten Eremiten und spirituellen Lehrer in Kontakt treten, aber: «Der Bot ist eine digitale Darstellung der Lehren von Bruder David, basierend auf Hunderten seiner Texte und Interviews.» Der Chatbot spiegele seine Ideen so genau wie möglich wider, heißt es in der App-Beschreibung.

Bruder David an Entwicklung beteiligt

Den Chat mit dem Bruder-David-Bot gibt es aktuell auf Deutsch, Englisch und Spanisch. Wer der KI Fragen stellt, bekommt Inspirationen oder Informationen zu Themen wie Dankbarkeit, Achtsamkeit und bewusstes Leben. Die Stimme des Bots orientiert sich an der Stimme des echten Bruders David – und lässt sich je nach persönlichem Bedürfnis langsam, normal oder schnell wiedergeben. Auch die Antwortlänge lässt sich an die eigenen Wünsche anpassen.

Der Chatbot geht laut der Universität Salzburg auf eine Initiative von Professor Wolfgang Pree aus dem Fachbereich Informatik zurück. Er wurde gemeinsam mit dem echten David Steindl-Rast entwickelt. Bruder David ist bekannt für seine interreligiösen Dialoge und seine internationalen Dankbarkeits-Netzwerke. Die Universität erklärt, sein Wissen und seine Weisheit würden mit der KI-basierten Dialog-App auf neue Weise erlebbar gemacht.


 Andreas Salcher

Digitale Weisheit auf Knopfdruck

Morgen Mittwoch, den 25. Juni 2025 stellt der Benediktinermönch David Steindl-Rast gemeinsam mit einem interdisziplinären Entwicklerteam an der Universität Salzburg den innovativen Bruder-David-KI-Bot vor. Die App lädt ein, sich durch interaktive Begegnung mit zentralen Themen wie Achtsamkeit, Dankbarkeit und innerer Stille auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung wird auf MS-Teams ab 17:00 Uhr gestreamt. Der Bot ist danach verfügbar.

 

RADIO-BEITRÄGE

 Deutschlandfunk Tag für Tag  von Jörn Florian  Fuchs

Digitaler Benediktiner – «Bruder David KI-Bot» hilft bei spiritueller Sinnsuche

Der österreichisch-amerikanische Benediktiner David Steindl-Rast gilt als Pionier des interreligiösen Dialogs und ist als Autor, Referent und Gesprächsgast weltweit gefragt. Kurz vor seinem 99. Geburtstag wurde nun ein virtueller Doppelgänger vorgestellt. Der «Bruder David KI-Bot» greift auf das umfangreiche Werk des Benediktiners zurück und soll helfen bei spiritueller Sinnsuche. (Mitschrift ins Deutsche und Übersetzung der Mitschrift ins Englische)

 auf ORF-Ö1, Radio Salzburg

Interview mit Bruder David

über die Entstehung des Bruder David-KI-Bot.

 

VIDEO-BEITRÄGE

  VIDEO / YouTube  von der Präsentation an der Universität Salzburg


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David Steindl-Rast BILD: SN/S. HAIGERMOSERBruder David ist ein weltweit anerkannter spiritueller Lehrer, der für seine interreligiösen Dialoge und internationalen Dankbarkeitsnetzwerke bekannt ist.

Mit dieser KI-Bot-App wird sein Vermächtnis auf neue Weise erlebbar gemacht. Die Veranstaltung bietet Einblicke in die Verbindung von Spiritualität und Technologie und lädt zur Auseinandersetzung mit zeitlosen Weisheiten in moderner Form ein.

E I N L A D U N G

25. Juni 2025, 17 Uhr, Bibliotheksaula, Hofstallgasse 2–4, 5020 Salzburg
Anmeldung bis 23. Juni 2025 erbeten auf:  https://bruderdavid.bot/de/ 

LINK ZUR ONLINE-PRÄSENTATION  des Bruder David KI-Bot  am 25. Juni 2025, 17:00 Uhr

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