Artikel in Der Ennser Turm von Chrisitan Öhler, Stadtpfarrer Bad Ischl über David Steindl-Rast OSB
Der Benediktinermönch Bruder David Steindl-Rast hat im Juli sein 97. Lebensjahr vollendet. Noch in hohem Alter ist er ein weltweit gefragter spiritueller Lehrer.
Mit vielen Menschen ist er freundschaftlich verbunden. Aber auch allen anderen Lebewesen begegnet er mit Staunen und Dankbarkeit. Das überträgt sich bei unseren Begegnungen auch auf mich. Nicht so sehr durch das, was er sagt, sondern durch das, was er ausstrahlt: ob wir eine der zahlreichen Weihnachtskrippen im Salzkammergut besuchen, in einem Konzert der Musik lauschen, uns im Kaffeehaus treffen oder beim Gottesdienst.
Sogar den scheinbar ganz banalen Dingen des Alltags widmet er eine spezielle Aufmerksamkeit. «Wenn ich am Morgen nach dem Aufstehen meinen Zahnputzbecher anfasse, berühre ich die ganze Welt. In jedem Ding kommt mir die Welt entgegen, die dahintersteht, weil sie dessen Dasein und Sosein ermöglicht hat», schreibt er in einem seiner Gebete zum Aufwachen.
Wer eine tiefe Freude darüber empfindet, dass alles mit allem verbunden ist, will seinen Dank an den richten, dem sich das alles verdankt. Bruder David spricht von dem uns allen gemeinsamen großen Du. «Du großes Geheimnis, Quellgrund meines Lebens, Meer, dem alles zuströmt!»
«Eucharistò (Ευχαριστώ)» ist ein griechisches Wort und heißt übersetzt «Danke». Die Feier der Eucharistie ist das wichtigste Sakrament der Kirche. Also: «Erhebt die Herzen» und «Lasst uns danken!»
Quelle: Der Ennser Turm, Oktober 2023