Hans Businger transkribiert das Flüeli-Seminar von David Steindl-Rast OSB

einsichten rilkes dichtung titelCopyright © - Bruno Knobel

Zollikofen und Jona, den 25. Juni 2018

Geleitwort an alle, die am Flüeli-Kurs dabei waren,
an alle, die nicht dabei waren
an alle, die Br. David schätzen und lieben
und an Sie, die gerade auf diese Seite gestossen sind!

Die Transkription des Kurses, den Br. David vom 04.-18.09.2014 im Via Cordis-Haus St. Dorothea im Flüeli-Ranft mit etwa 50 Frauen und Männern gehalten hat, ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit Klaudia Menzi-Steinberger, mit der ich seit Ende Januar in Kontakt gekommen bin.

Der Plan von uns beiden war, meine persönlichen Aufzeichnungen, die ich seit Ende 2014 vom Kurs machte und immer erweiterte, so zu gestalten, dass sie im Netz ihren Weg an die Öffentlichkeit finden.

Ich selber war nicht am Kurs dabei, hatte aber das Glück, dass eine Freundin von mir die Erlaubnis erbat, die Dateien, die nur für die Teilnehmer bestimmt waren, zu meinem persönlichen Gebrauch kopieren zu dürfen.

Um mich in den Audios besser zurechtzufinden, habe ich mir ein Inhaltverzeichnis angelegt, das immer mehr Details festhielt. Und schliesslich habe ich ganze Passagen, die ich hörte wörtlich aufgezeichnet.

Ich kam in zeitlichen Abständen immer wieder auf den Kurs zurück und meine neuen Einsichten, die ich dabei gewann, veränderten auch den von mir geschriebenen Text. Ich kam in die Rolle eines Dolmetschers, der einen Sachverhalt, den er inhaltlich tief erfasst, anders übersetzt als Sachverhalte, deren innere Logik er selber nicht ganz versteht.

Immer mehr reizte es mich, nicht nur Gehörtes wörtlich aufzuschreiben, sondern die innere Logik des Gesagten zu erfassen und von diesem tieferen Verständnis heraus zu schreiben.

Ich staunte über die innere Kohärenz der Vorträge von Bruder David und wollte sie nachvollziehen mit Bezug zu Inhalten, die in seinen Büchern zugänglich sind.

Das Gewebe von Vorträgen mit ihren thematischen Vorgaben und spontanen Einfällen aus dem Moment heraus, meist veranlasst durch Fragen aus dem Zuhörerkreis, faszinierte mich immer wieder.

Auch wenn ich mir Mühe gab, war mir doch immer wieder bewusst, dass meine Aufzeichnungen nur Einladung sein können, die Vorträge und Gespräche sich anzuhören.

Im Kontakt mit Klaudia, kam ich auf die Idee, einen Schritt weiterzugehen und das Gehörte sozusagen in Optik zu übersetzen.

Meine Idee war, das Schriftbild so zu gestalten, dass schon blosses Hinschauen genügt, um in den Kurs zu gelangen.

Natürlich sehen Sie einen Text vor sich, den sie lesen müssen.

Aber es sollte keine Anstrengung sein, weil bereits ein Satz, ein Vers zu Ihnen spricht.

Meine Absicht war, den Text «holografisch» zu gestalten: Jede Seite soll die ganze Information enthalten.

Das ist für mich das Geniale an Bruder David, dass ich dieses holografische Bauprinzip auch in seinen Büchern wiederfinde.

Ich spüre, das ist nicht Folge einer gedanklichen Einsicht, sondern Folge einer durch und durch mit allen Sinnen, mit Kopf und Herz ausgeübten Lebensform.

Bruder David ist vorgelebte Praxis und generiert wieder Praxis.

Oder wie er sagt: Lebendigkeit. Er verkörpert sie und um ihn wird es lebendig.

Was immer Bruder David zitiert, sei es ein Gedicht von Rilke, sei es ein Wort aus der Bibel oder der christlichen Lehre: Du bist angeschlossen, bist im Kontakt, Du erlebst Dich, oft merklich anders als vorher.

Und darüber wollen Klaudia und ich nicht nur schreiben, sondern es mit dem Erscheinungsbild des Textes auch ausdrücken. Darum die vielen Abschnitte und Leerräume.

Klaudia hat mit Kursteilnehmern Kontakt aufgenommen, die schickten ihr Fotos vom Kurs. Ich durfte auswählen, sie hat sie für mich stimmig ins Geschriebene eingefädelt.

Sie hat mir auch das Layout als Basis vorgezeichnet und hat mit mir tagelang Korrekturvorschläge ausgetauscht und mich dabei auf Schreibfehler aufmerksam gemacht.

So waren wir bildlich gesprochen in der Situation von Goldgräbern, die ihre Pfanne hin und her bewegen in ihrer Arbeit.

In der Praxis hiess das: Gliedern, Stellen einziehen, Formatieren und Umformatieren, immer wieder und immer wieder.

Es gab Phasen, wo Klaudia und ich hochkonzentriert dran waren.

Viel ergiebiger waren Phasen, wo wir es spielerisch machten.

Und siehe: Das spielerische Gestalten brachte uns erst in den tiefen Kontakt zum Kurs:

Denn mir war immer wieder aufgefallen beim Hineinhören in die Audios, wie oft Lachen zu hören ist, selbst bei sehr ernsten Stellen.

Manchmal sagte ich mir etwas irritiert: «Das ist ja eine heitere Runde!»

Es brauchte einige Zeit, bis das Lachen und die witzigen Einfälle von Bruder David mich, der nicht selber dabei war, in den Kursraum führte, und ich nicht nur Worte und Sätze vernahm, sondern auch das Atmosphärische, das, was in der Luft lag in diesen Tagen: Eine ansteckende Heiterkeit. Gerade in ihr konnte tiefernste Ergriffenheit gedeihen.

Möge diese Arbeit Sie wieder in die Welt dieser Tage verführen.

Herzlich
Hans Businger
Klaudia Menzi-Steinberger


Transkription des Seminars  Teil ITeil II

Beilage 1: Inhaltsverzeichnis Teil I
Beilage 2: Inhaltsverzeichnis Teil II
Beilage 3: Die den Kurs begleitenden Gedichte
Zum Video: Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen   (siehe Seite 138 Transkription Teil II)


Live Audio-Mitschnitt (schlechte Tonqualität)

Tag 1

Tag 2
  1
  2
 
  4
  5

 
Tag 3
  1
  2
 
  4      
  5
  6
 
Tag 4
   1
  2
 
Tag 5
   1
  2
  

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